Stadt Monheim schließt einen Teil des Waldfriedhofs
Nachfrage nach Erdgräbern mit Sarg sinkt rapide.
Auf einem Teil des Monheimer Waldfriedhofs wird es künftig keine neuen Bestattungen mehr geben. Dies hat der städtische Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Grund ist die deutlich gesunkene Nachfrage nach klassischer Erdbestattung im Sarg. „80 Prozent der Beisetzungen auf dem Waldfriedhof finden inzwischen in Urnenform statt“, erklärt Manfred Hein, der für die städtischen Friedhöfe zuständige Mann im Monheimer Rathaus. Deshalb blieben immer mehr Bestattungsflächen frei. „Diese müssen von der Friedhofsverwaltung gepflegt werden, was sich in den Gebühren niederschlägt“, sagt Hein.
Betroffen sind etwa 1150 von 6000 Gräbern im nördlichen Drittel des Friedhofs. „Schließung“ bedeutet: Es kommen keine neuen Gräber hinzu, aber die vorhandenen bleiben bis zum Auslaufen des Nutzungsrechts, also für maximal noch 25 Jahre, bestehen. Da „Wahlgrab“ bedeutet, dass die Angehörigen die Wahl haben, ihr Nutzungsrecht zu verlängern, sei auch für solche Fälle gesorgt: „Dann übernimmt die Stadt die Kosten für die Umbettung und Herrichtung einer Grabstelle auf dem nicht geschlossenen Teil des Friedhofs“, sagt Hein. Er gehe aber nur von wenigen solcher Verlängerungen aus.
Da sich der Trend zur Urne fortsetzen dürfte, rechnet der Bauamtsleiter mit frei werden Flächen auch auf dem verbleibenden Teil des Friedhofs. Stellt sich die Frage: Was tun damit? Im Planungsausschuss wurden alternative, „pflegefreie“ Begräbnisformen angeregt. Neben den 2014 eingerichteten Kolumbarien sind denkbar:
Vorbild sind Anlagen wie die in Opladen (Friedhof Birkenberg) oder Düsseldorf (Südfriedhof). „Mit ihren Blumenbeeten, geschwungenen Wegen und Bänken sehen sie aus wie kleine Parks“, erklärt Hein. Die Namen der darin in Urnen Beigesetzten werden auf einer Stele verewigt.
Dabei wird die Urne an einem mit einem Namensschild versehenen Baum in die Erde gebracht. Bestatter wie Peter Kreuer würden diese Neuerung begrüßen: „Auf dem Südfriedhof in Hilden wird das sehr gut angenommen“, berichtet er.
Acht oder mehr Urnen in einem Hochbeet. Die Grabstellen werden namentlich gekennzeichnet, persönlicher Grabschmuck ist aber kaum erlaubt.