Stadtteiltreff: Zusammenrücken in Mitte
Mit dem Stadtteiltreff soll ein Netzwerk gebildet werden, um Senioren betreutes Wohnen zu Hause zu ermöglichen.
Langenfeld. Einen Zulauf, wie er nicht unbedingt erwartet werden durfte, hat gestern Nachmittag die Einladung zum ersten Stadtteiltreff im Begegnungszentrum des CBT-Hauses St. Franziskus an der Eichenfeldstraße gefunden. Mehr als 70, zum guten Teil betagte Senioren sowohl aus dem Haus selbst, aber auch in gleich großer Zahl aus der Nachbarschaft, waren gekommen.
Die Tische, auf denen Filzstifte standen, waren statt einer Decke mit Packpapier belegt, auf das die Teilnehmer ihre Wünsche und Anregungen, die sich aus den Darlegungen aufdrängten, schreiben sollten. „Wir in Stadtmitte“ ist das Leitwort dieses Stadtteiltreffs. Er wird als Drehscheibe für die lebendige Nachbarschaft im „Quartier“ Langenfeld-Mitte betrachtet.
„Wir haben auf vielfältige Weise für diesen Auftakt geworben und freuen uns über die Resonanz. Sie zeigt, dass wir ein wichtiges Thema angesprochen haben“, sagte Cäcilia Haverkamp, die das Projekt federführend betreut.
Christian Benzrath vom Referat Recht und Ordnung bei der Stadtverwaltung legte die Bemühungen der Stadt dar, die notwendigen und richtigen Weichen für die demografische Entwicklung zu stellen. Dazu sei ein umfangreiches Demografie-Konzept erarbeitet und vom Rat beschlossen worden. Vom Begegnungszentrum war im April eine Bürgerbefragung initiiert worden. 235 Fragebogen kamen zurück. Da meldeten sich Alleinlebende, die an Kontakten interessiert waren. Es wurden Hilfen im Alltag ebenso wie besondere Wohnformen mit mehreren Generationen angeregt. „Wir müssen an diejenigen denken, die nicht in ein Altenheim ziehen möchten, sondern sich betreutes Wohnen daheim wünschen“, sprach Cäcilia Haverkamp ein sehr aktuelles Problem an. Sie machte jedoch auch darauf aufmerksam, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum in Langenfeld gebe.
Der Stadtteiltreff, der seine Premiere erlebte, strebt ein tragfähiges Netz von Hilfen und Dienstleistungen an. Dabei sollen Partner angesprochen werden, die in Langenfeld-Mitte bereits aktiv sind, wie der Verein „Für Bürger — mit Bürgern“. Aber auch neue Strukturen in enger Zusammenarbeit mit den Bürgern sollen entwickelt werden. „Wenn immer mehr Familienstrukturen wegfallen, müssen wir etwas gestalten, was da hineingreift, um kommende Generationen zu entlasten“, gibt Haverkamp zu bedenken. Viele Anregungen sollen vom einziges Begegnungszentrum Langenfelds, das einem Seniorenheim angegliedert ist, ausgehen. Mehr als 50 Prozent der Bürger, die an der Umfrage teilnahmen, sind bereit, sich aktiv helfend im Stadtteil einzubringen, in soziale Kontakte zu treten. Diese Zahl spiegele die Zuversicht wider, dass der Stadtteiltreff ein Erfolg wird, so Cäcilia Haverkamp.