Studie zum Radschnellweg liegt vor
7,9 Kilometer der geplanten Strecke über Düsseldorf nach Neuss liegen in Langenfeld und Monheim. Das Verhältnis von Kosten und Nutzen wird als gut eingeschätzt.
Langenfeld/Monheim. Um das Fahrrad etwa für Pendler attraktiver zu machen, sind Wege für zügige Fahrer nötig. Deshalb hat sich Düsseldorf gemeinsam mit Langenfeld, Monheim und Neuss beim Land beworben, Standort für einen Radschnellweg zu werden und für dessen Bau Fördergelder zu erhalten. Nun liegt die Machbarkeitsstudie vor. Antworten zu den wichtigsten Fragen:
Die Schnellverbindung liegt zwischen Neuss und Langenfeld beziehungsweise Monheim und führt deshalb durch den Düsseldorfer Süden. Die ersten 2,7 Kilometer verlaufen durch Neuss, es folgen 19 Kilometer in der Landeshauptstadt und nach einer Gabelung 2,5 Kilometer in Langenfeld sowie 5,4 Kilometer in Monheim. Mehr als die Hälfte des Weges bestünde aus eigenständigen Fahrspuren für Radler, ein Drittel läge neben Hauptverkehrsstraßen, den Rest würden Neben- und Fahrradstraßen bilden.
Der Abschnitt startet laut dem Langenfelder Verkehrsplaner Franz Frank an der Berghausener Straße, führt über die sogenannte Pappelallee, dann links über die Wolfhagener Straße und kurz darauf nach rechts über einen Feldweg in den Wald. Weil sich schnelle Radler künftig nicht mit Spaziergängern ins Gehege kommen sollen, würden neue Fußwege angelegt. Am Hellerhofweg trifft der Langenfelder Abschnitt mit dem südlichen Ast aus Monheim zusammen.
Die 5,4 Kilometer lange Trasse schließt nach Angaben der städtischen Radverkehrsbeauftragten Stephanie Augustyniok an der Alfred-Nobel-Straße an den Radweg Richtung Leverkusen an, so dass eine spätere Verlängerung möglich wird. Mit einer Breite von vier Metern neben einem zwei Meter breiten Gehweg führt die Strecke dann am Monbag-See im Osten und dem Musikantenviertel im Westen vorbei und quert in Höhe der Baumberger Chaussee die Opladener Straße. Nördlich der Berghausener Straße wird die Trasse an die Benrather Straße geführt. Auf einer sogenannten Fahrradstraße rollt der Radler bis zum Landecker Weg im normalen Verkehr mit. Neue Kreisverkehre an der Wiener Neustädter Straße und der Hegelstraße machen die Kreuzungen leichter passierbar. An den Kleingärten vorbei geht es weiter nach Düsseldorf durch Hellerhof, Garath (Koblenzer Straße), Benrath (unter anderem Benrather Schlossallee), Holthausen (parallel zur Münchener Straße), Heinrich-Heine-Universität, Volmerswerther und Hammer Deich, Kardinal-Frings-Brücke bis Neuss. Oder es geht in Hellerhof über den zweiten Südast nach Langenfeld.
Der gesamte Weg würde 55 Millionen Euro kosten. Den Großteil dieser Kosten machen Wege und neue Brücken oder Kreuzungen aus. Laut Studie werden bis zu 6500 Radfahrer pro Werktag den Schnellweg nutzen. Das Durchschnittstempo werde 26,2 km/h betragen. Es könnten bis zu 1900 Tonnen CO2 weniger anfallen, wenn sich die erhofften Umsteiger-Potenziale erfüllen. So hat der Radschnellweg im Kosten-Nutzen-Verhältnis einen Wert von 1,9. Ab 1,0 gelten Projekte als gut genug für die Umsetzung.
Auf Grundlage der Machbarkeitsstudie werden die politischen Gremien wohl im Januar entscheiden, ob sie die weitere Planung in Auftrag geben. Diese fördert das Land mit 80 Prozent, entsprechende Gelder sind im NRW-Haushalt bereits vorgesehen. Stimmt die Politik nach der Umweltverträglichkeitsprüfung zu, könnte der Schnellweg 2019 umgesetzt und ab 2020 genutzt werden.