Tempo 20 für Krischerstraße?

Während die Polizeigewerkschaft flächendeckend Tempo 30 in der Stadt fordert, gehen die Überlegungen in Monheim noch viel weiter.

Monheim. Landesweit angestoßen hat die Diskussion die Gewerkschaft der Polizei: Da 70 Prozent aller Unfälle sich innerhalb geschlossener Ortschaften ereignen, fordert sie bis auf wenige Ausnahmen flächendeckend Tempo 30. Darüber hatte die WZ am Dienstag bereits überregional berichtet. Aber wie sieht es in Monheim aus? „Wir haben auf den meisten Straßen schon flächendeckend die Geschwindigkeitsreduzierung“, sagt Andreas Apsel, im Rathaus zuständiger Bereichsleiter. Doch auf der Krischerstraße könnte die Stadt noch viel weiter gehen: Tempo 20. „Entsprechende Überlegungen gibt es“, so Apsel.

Hintergrund ist laut Apsel die Tatsache, dass mit dem Umbau des Rathausplatzes und des Busbahnhofs dort ohnehin Tempo 20 vorgesehen ist. Das nächste Bauprojekt in der Innenstadt ist die Attraktivierung der sich anschließenden Krischerstraße. Das soll den dortigen Geschäften mehr Kunden zukommen lassen. Und im Zuge der Aufwertungen ist dann auch die Temporeduzierung angedacht — bildet die Krischerstraße doch ohnehin den direkten Übergang aus Richtung Rathausplatz. „Doch noch ist das nicht beschlossen. Es ist nur in der Planung“, betont Apsel. Derzeit darf dort im vorderen Bereich noch Tempo 30 gefahren werden, gen Rhein gar 50 Kilometer.

Ansonsten werde derzeit auf den übrigen städtischen Straßen, auf denen noch mit 50 Stundenkilometern gefahren werden darf, nicht an eine Reduzierung gedacht. Das wären zum Beispiel die Niederstraße sowie in Teilen die Baumberger Chaussee und die Geschwister-Scholl-Straße.

Auf der Bleer Straße gilt in Abschnitten sogar Tempo 70 — vielen Anwohnern seit langem ein Dorn im Auge. Es hatte bereits vor Jahren vergebliche Proteste gegeben. Und Adreas Apsel sieht da auch wenig Chancen, dass sich das ändert. Denn es ist eine Landesstraße. „Deren oberste Maxime lautet oft: ,Locker laufender Verkehr!’ Da kann man nicht viel machen“, sagt er. Eine Ausnahme sei das Schulzentrum am Berliner Ring. Wegen der Kinder habe dort Straßen NRW auf Tempo 30 reduziert.

Ansonsten hätte das Land nur noch auf der Baumberger Hauptstraße und in der scharfen Kurve der Bleer Straße kurz vor Hitdorf ein Einsehen gehabt. Dort gilt ebenfalls Tempo 30.