Langenfeld Stil- und Charmeoffensive für das Rex-Kino

Langenfeld. · Die Sanierung des Rex-Kinos in Langenfeld ist vorerst abgeschlossen. Die Kosten betrugen 300 000 Euro. Der Komplettumbau ist weiterhin geplant. Die Atmosphäre der 50er Jahre lädt zum Filmeschauen ein.

Georg Huff ist sehr zufrieden mit der bisherigen Sanierung des Kinos.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Film „Stan und Ollie“ läuft aktuell im Rex-Kino und passt dort bestens hin. Er spielt in den 1950er-Jahren, in denen das Lichtspielhaus an der Hauptstraße in Betrieb ging. Und der Retro-Charme ist auch nach einer umfassenden Sanierung erhalten geblieben. „Das war uns sehr wichtig“, sagt Georg Huff von der Schauplatz GmbH, die das Kino betreibt. Das zeigt sich etwa an der eigens angefertigten Theke im Foyer, an der sich Besucher mit frischem Popcorn, Getränken und Süßkram eindecken können. „Das ist ein Sondermodell, im Stil der 50er.“, sagt Huff. Auch die Erneuerung der drei Kinosäle geschah dezent – ohne Stilbruch und mit Liebe zum Detail.

Fast 300 000 Euro wurden nach Huffs Angaben in die Sanierung gesteckt. Der seit Jahren angekündigte und mit mehr als einer Million Euro veranschlagte Komplettumbau des 1958 eröffneten Kinos ist das noch nicht. „Wir halten an unseren Plänen fest“, versicherte der Schauplatz-Chef. Doch vorrangig mussten jetzt technische Mängel beseitigt werden, vor allem hinsichtlich Brandschutz und Belüftung.

Indes haben sich auch Komfort und Atmosphäre in den drei Kinosälen mit der Renovierung erkennbar verbessert. Am meisten wurde im Rex 2 gemacht – dem mit 80 Plätzen zweitgrößten Saal. Der hatte es mit seinen zuvor teils bis zum Schaumstoff zerschlissenen Kinosesseln auch bitter nötig. Mittelgang und Ablagebretter sind mit den neuen Kinosesseln Vergangenheit. Auch in Boden, Wandbespannung und Tontechnik wurde dort Geld gesteckt. Nostalgische Blickfänge: ein alter Filmprojektor und eine Marilyn-Monroe-Puppe.

Im größten Saal Rex 1 wurden die 220 Sitzplätze bereits vor drei Jahren neu gepolstert. „Jetzt wurden in diesem Kinosaal der Teppich und die Wandbespannung erneuert“, erklärt Huff, „außerdem Lautsprecher und Scheinwerfer.“

Im kleinen Rex 3 sind jetzt 22 neue Kinosessel. „Diese Sitzreihen können später wieder ausgebaut werden, wenn unsere vor Jahren entworfene Umbauplanung realisiert wird.“ Der Düsseldorfer Investor Andreas Witting hatte 2013 das gesamte Gebäude erworben und dabei den Umbau bekräftigt. Unter anderem soll der heute schlauchartige Eingangsbereich wieder seine ursprüngliche Breite von 1958 bekommen, indem der 1980 vom Foyer abgezwackte Minisaal entfernt und in einem Anbau an den hinteren Gebäudetrakt neu errichtet wird.

Der alte Minisaal macht Platz
für ein großzügiges Vor-Foyer

Der anschließende Abriss des heutigen Minisaals schafft Platz für ein großzügiges Vor-Foyer. „Der Eigentümer ist nach wie vor an diesem großen Umbau interessiert.“ Gleiches gelte für die Schauplatz GmbH, die laut Huff mit Blick auf die erfolgten und anstehenden Investitionen den Pachtvertrag fürs Kino mit Hauseigentümer Witting unlängst auf 20 Jahre verlängert hatte.

Geplant ist nach Angaben des Schauplatz-Chefs, den vorgeschriebenen Rettungsweg auf das Nachbargrundstück hinter dem Kino zu verlegen. Andernfalls müsste das Kino eine große Sprinkleranlage bekommen, deren Kosten auf insgesamt 160 000 Euro geschätzt werden. Auf diesem Gelände zwischen Bach- und Dietrich-Bonhoeffer-Straße entstehen gerade noch drei große Wohn- und Geschäftshäuser.