Kino-Umbau Leinwandlflimmern macht Zwangspause

Langenfeld. · Dringende Renoviersarbeiten zwingen das Rex im März für zwei Wochen zu schließen. Komplettumbau steh noch aus.

Schauplatz-Chef Georg Huff nahm auf einem der 80 nagelneuen Klappsessel im Rex 2 Platz. Auch Boden, Wand und Vorhang sind neu.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im Rex-Kino an der Hauptstraße sind jetzt Handwerker zugange. Doch der seit Jahren angekündigte und mit mehr als einer Million Euro veranschlagte Komplettumbau des 1958 eröffneten und von der Schauplatz GmbH betriebenen Kinos ist das noch nicht. „Über langwierige Verhandlungen ist uns die Zeit fortgelaufen“, sagt Schauplatz-Chef Georg Huff. „Im Vordergrund steht für uns jetzt die Beseitigung technischer Mängel.“ Vor allem für Brandschutz und Belüftung müsse unmittelbar etwas getan werden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. „Da haben wir die Bauaufsicht im Nacken.“

Neue Kinosessel, Boden, Wandbespannung und Tontechnik

Der Komfort stehe bei den aktuell anstehenden und von Huff mit rund 250000 Euro bezifferten Arbeiten erst an zweiter Stelle. Immerhin werden jetzt im Rex 2 – dem mit 80 Plätzen zweitgrößten Saal – Kinosessel, Boden, Wandbespannung und Tontechnik erneuert. „Das war dringend nötig“, sagt Huff. Im größten Saal Rex 1 wurden die 220 Sitzplätze bereits vor drei Jahren neu gepolstert. Wegen der Beseitigung der technischen Mängel wird laut Huff der Kinobetrieb im März zweieinhalb Wochen lang komplett eingestellt. „Das ist das erste Mal seit einem Umbau in den 90ern.“

Bei dieser Gelegenheit bekommt nach Angaben des Schauplatz-Chefs das Foyer eine neue Theke, zudem würden im Saal 1 Wandbespannung, Lautsprecher und Licht sowie im kleinen Saal 3 die 30 Stühle erneuert. „Die können später wieder ausgebaut werden, wenn unsere vor Jahren entworfene und von uns weiter beabsichtigte Umbauplanung realisiert wird.“

Der Düsseldorfer Investor Andreas Witting hatte 2013 das Gebäude erworben und dabei den Umbau bekräftigt. Unter anderem soll der heute schlauchartige Eingangsbereich wieder seine ursprüngliche Breite von 1958 bekommen, indem der 1980 vom Foyer abgezwackte Minisaal entfernt und in einem Anbau an den hinteren Gebäudetrakt neu errichtet wird. Der anschließende Abriss des heutigen Minisaals schafft Platz für ein großzügiges Vor-Foyer in dem künftig barrierefreien Kino.

Geplant ist laut Georg Huff, den vorgeschriebenen Rettungsweg auf das Nachbargrundstück hinter dem Kino zu verlegen. Andernfalls sei der Bau eine großen Sprinkleranlage nötig mit geschätzten Mehrkosten von rund 160000 Euro. Wie berichtet, laufen zurzeit auf diesem Gelände zwischen Bach- und Dietrich-Bonhoeffer-Straße Abrissarbeiten. Die Kölner Projekton Immobilien GmbH plant dort den Bau von drei Häusern mit 29 Mietwohnungen und acht Büros entlang der Bachstraße. „Der direkt ans Kino angrenzende Teil wird nicht bebaut“, sagt Michael Rijntjes für den Projektentwickler, der das Areal vor wenigen Tagen an einen Privateigentümer aus Leverkusen verkauft hat. „Dem Rettungsweg fürs Kino sollte eigentlich nichts im Wege stehen.“

Mit Blick auf die anstehenden Investitionen hat die Schauplatz GmbH laut Huff jetzt den Pachtvertrag fürs Kino mit Hauseigentümer Witting auf 20 Jahre verlängert. Gut 45000 Besucher habe das Rex im vergangenen Jahr gehabt. „Viele mögen als Gegensatz zu unpersönlichen Multiplex-Kinos gerade diesen Retro-Charme eines alten Lichtspielhauses, den wir mit Erscheinungsbild, Vorhang und Gongschlag bewusst pflegen.“