Langenfeld Umgestaltung der Fußgängerzone startet

Langenfeld. · Der lang ersehnte Umbau kann losgehen: Ab Montag wird die Solinger Straße in Langenfeld für sieben Monate in eine verkehrsberuhigte Zone umgestaltet. Die Kosten betragen rund 1,5 Millionen Euro.

 Das Aachener Büro BSV hat die Umgestaltung der Solinger Straße zwischen Rathaus und Fußgängerzone geplant. An mehreren Stellen werden Übergänge über die  Fahrbahn durch graue Prägeasphaltflächen markiert.

Das Aachener Büro BSV hat die Umgestaltung der Solinger Straße zwischen Rathaus und Fußgängerzone geplant. An mehreren Stellen werden Übergänge über die  Fahrbahn durch graue Prägeasphaltflächen markiert.

Foto: grafik

Ab Montag wird die Solinger Straße zwischen Rathaus und Fußgängerzone umgestaltet. „Dieser Umbau wird von vielen Langenfeldern seit Jahren herbeigesehnt“, räumte Bürgermeister Frank Schneider ein, als er mit den verantwortlichen Planern Details und Abläufe der rund sieben Monate dauernden Großbaustelle vorlegte. Tatsächlich sollte der Umbau dieses fast 300 Meter langen Abschnitts mit maroder Fahrbahn und engen Bürgersteigen in eine verkehrsberuhigte Zone mit viel Platz für Fußgänger schon kurz nach Eröffnung des Marktkarrees vor gut zehn Jahren angepackt werden.

„Keine Frage, dass dieser Umbau dringend nötig ist“, befand Schneider. Er selber hatte vor einiger Zeit eine Verlängerung der Fußgängerzone bis zum Rathaus vorgeschlagen, doch sei dies wegen der Anfahrt zu Tiefgarage und Großparkplätzen sowie wegen der Belieferung ansässiger Läden verworfen worden. 1,5 Millionen Euro sind für den Umbau veranschlagt, etwa 60 Prozent davon tragen die ansässigen Hauseigentümer.

Einbahnregelung in allen
drei Bauabschnitten

Nach Angaben des städtischen Bauingenieurs Denis Kynast können Autos auch während der bis Dezember dauernden Arbeiten auf diesem Abschnitt der Solinger Straße fahren; allerdings nur in Richtung Stadtmitte und dann weiter über die Johannesstraße, beziehungsweise über die Friedhofstraße zu den Tiefgaragen des Marktkarrees und der Stadtgalerie. „Diese Einbahnregelung wird in allen drei Bauabschnitten beibehalten“, sagt Kynast.

Die Kurzzeitparkplätze entfallen auf den Teilstücken. Eine Umleitungsstrecke über die Johannes- und Bogenstraße werde ausgeschildert. Laut Projektleiter Kynast beginnt die beauftragte Baufirma Strabag am Montag auf der Ostseite. Drei Monate lang passieren Autos somit die Baustelle auf der westlichen Fahrbahnhälfte. Wie schon beim Umbau der Solinger Straße zwischen Rathaus und Bahnunterführung im vergangenen Jahr wechselt der Verkehr danach auf die fertige Fahrbahnhälfte, so dass die westliche Seite umgebaut werden kann.

Bordsteine werden verschwinden, eine Abwasserrinne wird die asphaltierte Fahrbahn von dem künftig bis zu vier Meter breiten Fußgängerbereich trennen. „Dort wird dann auch Platz für einige Außentische der Gastronomie sein“, sagt Schneider. Mit der abgebildeten Verkehrsinsel werden auch die beiden Bäume darauf entfernt.

Alle übrigen Bäume sollen laut Stadtplaner Stephan Anhalt indes erhalten bleiben, fünf Amberbäume kommen neu hinzu. Säulenförmige Straßenlaternen sollen asymmetrisch Gebäude und Boden beleuchten. Zudem bekommen sie allesamt Sendetechnik, um den drahtlosen Internetempfang (W-Lan) in der City zu verbessern. Dazu gibt es stählerne Bänke und bügelförmige Fahrradständer. Wie Kynast versicherte Citymanager Jan Christoph Zimmermann, dass der Zugang zu den ansässigen Läden, Gastwirtschaften und Wohnhäusern durchgängig gewährleistet sei. Wenn direkt davor der Boden aufgerissen ist, würden durch Schoter und Rampen Provisorien geschaffen.

Für gestern Abend waren die ansässigen Geschäftsleute zu einer Informationsveranstaltung über die Großbaustelle
eingeladen.

Stadtverantwortliche informieren Laden-Inhaber unzureichend

„Eine Unverschämtheit, dass wir bislang noch nicht über die Abläufe informiert wurden“, sagte Sven Lucht vom Bio-Laden „Rheinkiesel“, als er mittags über unsere Zeitung vom Baustart am Montag erfuhr. „Wir ansässigen Händler stellen uns auf die bevorstehende Durststrecke durch Aktionen wie etwa einen Bringdienst oder Rabatte ein. Und das müssen wir doch unseren Kunden mitteilen. Und auch die Warenanlieferung müssen wir ja neu organisieren.“ Lucht beklagte, dass inhabergeführte Läden von den Stadtverantwortlichen vernachlässigt würden.