Verbandswasserwerk: Kräftiger Gebühren-Schluck

Der Preis für Trinkwasser steigt um 6,7 Prozent. Unter anderem wird das mit notwendigen Investitionen gerechtfertigt.

Monheim/Langenfeld. Gestern wurde offiziell bestätigt, was die WZ bereits exklusiv berichtet hatte: Der Wasserpreis wird zum 1. April steigen. Zehn Cent pro Kubikmeter (1000 Liter) müssen künftig mehr bezahlt werden. Das sind 6,7 Prozent. Der Aufsichtsrat des Verbandswasserwerkes Langenfeld/Monheim hat das am Donnerstagabend beschlossen. Die letzte Erhöhung war zum 1. Januar 2005. Für den vierköpfigen Durchschnittshaushalt sind das im Jahr über 20 Euro mehr.

Kersten Kerl, Geschäftsführer des Verbandswasserwerkes

"Um auch weiterhin den Kunden gutes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen, sind regelmäßig Sanierungsmaßnahmen am Netz durchzuführen", argumentiert Kersten Kerl, Geschäftsführer des Verbandswasserwerkes. Kostensteigerungen wie Strom seien irgendwann nicht mehr aufzufangen. Der sparsamere Verbrauch der Bürger bei wachsendem Umweltbewusstsein hat trotz gestiegener Bevölkerungszahlen zu einem kontinuierlichen Absatzrückgang geführt. "Die Qualität müssen wir natürlich trotzdem immer noch liefern", so Kerl.

"Ein Kasten Wasser enthält 8,4 Liter. Den wird man wohl nicht unter zwei Euro bekommen", betont Rudolf Gärtner, Technischer Leiter beim Verbandswasserwerk, dass im Vergleich dazu der Kubikmeterpreis - besagte 1000 Liter - nach der Erhöhung bei 1,65 Euro plus sieben Prozent Mehrwertsteuer liegen. "Nach der Erhöhung sind wir hinter Heiligenhaus und Erkrath auf Platz drei immer noch sehr günstig im regionalen Vergleich", erläutert Kerl.

Wer nun allerdings - wie etwa beim Strom - zum Telefon greifen will, um sein Wasser künftig von billigeren Anbietern beziehen zu können, der irrt. Eine solche Liberalisierung gibt es derzeit beim Wasser nicht. Geschäftsführer Kerl glaubt auch nicht, dass so etwas kommen wird.

Um den Bürgern den Preisanstieg etwas versöhnlicher zu präsentieren, wird von den Verantwortlichen des Verbandswasserwerkes mit den großen Brunnenanlagen am Schleiderweg kurz vor dem Ortsausgang Monheim an der Opladener Straße darauf verwiesen, allein in diesem Jahr 3,2 Millionen Euro in die Modernisierung des rund 350 Kilometer langen Langenfelder und Monheimer Wasserleitungsnetzes investiert werden. Außerdem mit im Ausgabenpaket sind Arbeiten am Klärbecken für die Spülwasseraufbereitung und Hausanschlüsse. Vier Kilometer Rohrleitung werden ausgewechselt, 530 Meter neu gelegt.