Verein: Die Hüter der Grünflächen
Der BUND äußert sich kritisch zu neuen Bauvorhaben. Die Gruppierung gibt es seit 25 Jahren.
<strong>Hilden. Sie liegt versteckt, abseits der Spazierwege, und ist momentan nur über einen matschigen Trampelpfad zu erreichen: Die Streuobstwiese des BUND im Hildener Westen. Seit dort Anfang der 90er Jahre ein Thermalbad gebaut werden sollte, hat sich die Hildener Ortsgruppe des BUND diesem kleinen Idyll angenommen: "Die Wiese ist einer der artenreichsten Lebensräume in Hilden und bietet Säugetieren, Vögeln, Amphibien und Insekten Nahrungsraum", sagt Claudia Roth, Vorstandsmitglied der Hildener Ortsgruppe. Das ganze Jahr über kümmern sich BUND-Mitglieder um die ausgewachsene Plantage, halten sie frei von wuchernden Brombeerbüschen, mähen, schneiden bei und ernten auch. Aber es gibt natürlich auch noch andere Projekte, denen sich die Natur- und Umweltschützer widmen. Seit sich die Ortsgruppe vor 25 Jahren gründete, sind zahlreiche Aufgaben dazu gekommen - und die Obstwiese ist nur eines von vielen Einsatzgebieten.
Widerstand gegen Karnap-West - Niederlage beim Businesspark
So nehmen die Hildener BUND-Mitglieder schon seit Jahren Einfluss auf städtische Bauvorhaben, indem sie Stellungnahmen zu möglichen naturrelevanten Auswirkungen abgeben. Dies taten sie etwa bei dem Gebiet Karnap-West, Anfang der 90er Jahre. Statt des geplanten Wohngebiets blieb dort das Naherholungsgebiet erhalten - nicht zuletzt durch die Initiativen des BUND. Weniger erfolgreich waren die BUND-Mitglieder bei ihren Versuchen, den Businesspark Giesenheide zu verhindern, "das Gebiet ist Naherholung pur und droht nun verloren zu gehen", bedauert Roth. Gemeinsam mit Dieter Donner leitet sie die Hildener Ortsgruppe. Egal ob Mobilfunk, CO-Pipeline oder Gentechnik: Die Hildener Umwelt- und Naturschützer schauen nicht tatenlos zu, sondern suchen in der Bevölkerung Unterstützung, um Hildens Grünflächen zu schützen. Gerade in Hilden gebe es nicht mehr beliebig viel Natur, warnen Roth und Donner. "Sobald es hier brach liegende Flächen gibt, gibt es auch Pläne, diese zuzubauen", so Donner, "dabei sind diese Brachen gar nicht so wertlos wie ihr Name vermuten lässt. Im Gegenteil: Sie bilden wichtige Rückzugsgebiete für Vögel und Amphibien". Zehn Leute waren es, die sich 1983 zusammenfanden, um als Mitglieder des BUND eine eigene Ortsgruppe zu gründen. Das wissenschaftliche Kartieren von Flächen, eigentlich eine der Hauptaufgaben des BUND, wird in Hilden nur marginal wahrgenommen. "Das ist sehr zeitaufwändig und ehrenamtlich eigentlich nicht zu schaffen. Dafür widmen sich einzelne Mitglieder bestimmten Tier- oder Pflanzenarten und verzeichnen deren Vorkommen", so Roth. Andere Aufgaben, wie besagte 15 000 Quadratmeter große Obstwiese, fordern den Einsatz der etwa 30 aktiven Mitglieder."Am Anfang stand vor allem der Naturschutz im Vordergrund, mittlerweile hat sich unsere Arbeit eher in Richtung Umweltschutz verschoben", meint Donner. Exkursionen, Vorträge, Kindergruppen und immer wieder Infostände in der Mittelstraße machten den BUND in der Vergangenheit einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Verein Hinter der Buchstabenkombination BUND versteckt sich der "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland". Er hat bundesweit rund 40 0000 Mitglieder. Neben den einzelnen Landesverbänden gibt es Regional- und Ortsgruppen. Der Verein ist vom Staat als Umwelt-/Naturschutzverband anerkannt und daher bei Eingriffen in den Naturhaushalt anzuhören.
Versammlung Am Dienstag findet ab 19.30 Uhr die Jahreshauptversammlung des BUND in der Cafeteria des Bürgerhauses, Mittelstraße 40, statt. Dann soll auch das 25-jährige Bestehen gefeiert werden.
Kontakt Dieter Donner, Telefon 65030