Vielseitigkeitsreiter finden Heimat auf Gut Langfort

Die Wahl von Landestrainer Jarno Debusschere fiel auf die Landesreitschule.

Foto: Ralph Matzerath

Neuerdings ist in der Landesreitschule Langenfeld wieder der Schwerpunkt Vielseitigkeit vertreten. Jarno Debusschere, der Landestrainer für diese Disziplin, hat jetzt mit 22 Pferden und Schülern seinen Trainingsstützpunkt auf Gut Langfort bezogen. „Für uns ist das eine glückliche Fügung“, sagt Rolf-Peter Fuß vom Vorstand des Pferdesportverbandes Rheinland. Denn der Zweig Vielseitigkeit war seit dem Weggang des ehemaligen Leiters Hanno Vreden im Juni 2012 verwaist. Die „Buschreiter“ aus dem ganzen Rheinland haben nun also eine neue Anlaufstelle für qualifiziertes Training.

Nach einem katastrophalen wirtschaftlichen Jahr 2011 hatte der Verband den Schulpferdebestand von 45 auf 28 Tiere reduzieren müssen. „Die verbliebenen sind jetzt besser ausgelastet, auch haben wir auf diese Weise die Qualität verbessern können, indem wir die älteren Pferde abgegeben haben“, so Fuß. In der Folge habe man sich aber nicht darum bemüht, neue Kunden anzuwerben, und sogar Anfragen von Ausbildern mit den Schwerpunkten Dressur und Springen abgelehnt, zumal die Landesreitschule diese Disziplinen ja selber besetzt.

In Anbetracht der 22 zusätzlichen Pferde von Debusschere und seinen Schülern musste die Landesreitschule jetzt wieder Personal aufstocken. Sportliche Gründe führt der aus Belgien stammende Landestrainer für seinen Umzug von Mettmann, wo er als Betriebsleiter der Reitanlage Rommerskirchen tätig war, nach Langenfeld an. „Große Hallen, der große Springplatz mit Geländehindernissen, eine Rennbahn und die Geländestrecke, die Paddockboxen und die optimale Fütterung und Betreuung durch die Stallmeisterin — das Gesamtpaket ist einfach professionell“, sagt er.

Seine Schüler im Alter von 14 bis 40 Jahren kommen aus dem gesamten Rheinland. Die derzeit erfolgreichsten sind Johanna Voelkel und Katharina Rudolphi, die mehrfach an Deutschen Meisterschaften teilnahmen. Zwar seien seine jüngeren Schüler sehr durch die Schule eingeschränkt, aber es handele sich um sehr leistungsorientierte und ehrgeizige Jugendliche, die den Leistungssport und die schulischen Anforderungen gut vereinbaren könnten. „Mir sind gute Schulleistungen wichtig“, sagt Debusschere. „Ein intelligenter Reiter kann das, was ich sage, besser umsetzen und ist meist auch disziplinierter“.

Neben seiner Ausbildungsarbeit wird Debusschere laut Fuß auch ins Team der Landesreitschule eingebunden sein, Lehrgänge abhalten und sich um die Geländestrecke kümmern.

Auch sportlich verfolgt der 40-Jährige noch ehrgeizige Ziele. Heute nimmt er mit seinem Brandenburger Kerry Hill an einem Internationalen Turnier der Kategorie CCI** in Luhmühlen teil. Und er will sich 2015 für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifizieren. Für Debusschere ist die Vielseitigkeit die „Krone des Reitens“ — weil man sich eben in allen drei Disziplinen bewähren müsse.