Während der Hotelgast isst, fließt Strom in die Batterie des E—Autos

Das Romantikhotel Gravenberg ist Vorreiter in der Region und hat Stromtankstellen auf dem Hof an der Elberfelder Straße installiert.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Wer künftig ins Romantikhotel Gravenberg an der Elberfelder Straße fährt, kann nicht nur gut speisen oder übernachten, er kann auch seinem Elektroautos Gutes tun. Seit zwei Wochen sind leistungsfähige Ladestationen auf dem Hof installiert. Zwei speziell für Tesla-Modelle eingerichtete 22 Kilowatt-Ladestationen „Destination Charger“ laden in drei Stunden fast 75 Prozent der Batterie-Kapazität, womit ungefähr weitere 300 Kilometer Strecke zu schaffen sind. Eine weitere Typ-2-Steckdose passt für alle übrigen E-Autos „Die Menüdauer im Restaurant entspricht dem Ladevorgang, und wer die Batterie ganz aufladen will, sollte übernachten“, scherzt Hotelier Frank Lohmann bei der Vorstellung der Anlage in Anwesenheit von Bürgermeister Schneider. Der Ladevorgang erscheint nicht auf der Hotel- oder Restaurant- Rechnung. Vorerst erfolgt die rund 20 Euro teure „Strombetankung“ unentgeltlich.

Klimaschutz-Beauftragter Jens Hecker freut sich, dass Langenfeld dank der Kooperation der Romantik-Hotels und Restaurants mit dem Fahrzeughersteller Tesla Teil des weltweiten Ladenetzwerks und damit Vorreiter in der Region wird. Die nächsten „Destination Charger“ findet der Autobesitzer in Köln und Düsseldorf, jeweils in der Innenstadt, so dass sich das nahe der Autobahn gelegene Hotel Gravenberg besonders für durchreisende E-Mobilisten anbietet.

„In den ersten Tagen konnten wir schon drei Übernachtungsgäste aus dem Ausland begrüßen, die gezielt die Tesla-Ladestation ansteuerten“, berichtet Sales-Managerin Stefanie Pawlowski. Wer in einem Tesla fährt, wird im Fahrzeugdisplay auf die Ladestation am Vier-Sterne-Hotel hingewiesen. Dazu kann der Fahrer auf Knopfdruck telefonisch Kontakt mit dem Haus aufnehmen, um zu klären, ob aktuell eine Ladestation frei ist, und dann gegebenenfalls sofort die Übernachtung buchen oder den Tisch im Restaurant reservieren. Zur Vorstellung der Ladestation waren auch einige ortsansässige E-Autofahrer gekommen.

Theo Besgen, Tesla-Pionier in Langenfeld, mit inzwischen 130 000 E-Kilometern in drei Jahren, schwärmt von den bundesweit nur 60 Super-Charger-Ladestationen, bei denen nach 45 Minuten wieder 80 Prozent der Batteriekapazität erreicht sind. Veronika Herfurth aus Langenfeld, die erst 14 000 Tesla-Kilometer hinter sich hat, räumt ein, dass jede einzelne Fahrt eine konkrete Planung der E-Säulen erfordere, und bemängelt Versorgungslücken etwa im Sauerland oder auch an der Mosel.