Langenfeld Ein idealer Lebensraum für Flora und Fauna

Langenfeld. · Revierförster Karl Zimmermann berichtet über die Lage in Langenfeld. Er wies im Planungs- und Umweltausschuss auf die Baumbestände hin und umschrieb die Aufgaben der Forstwirtschaft.

Karl Zimmermann sieht den Langenfelder Wald in „einem recht guten Zustand“.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Wald auf Langenfelder Stadtgebiet ist nach den Worten von Revierförster Karl Zimmermann „insgesamt in einem recht guten Zustand“. Mit diesem positiven Urteil fasste er vor den Stadtpolitikern im Planungs- und Umweltausschuss seinen Lagebericht zusammen. Indes machten orkanartige Stürme, eine lange Hitzeperiode, Wassermangel, Borkenkäfer und andere Widrigkeiten manchen Baumarten zu schaffen – den einen mehr, den anderen weniger. Sein eingangs genanntes positives Gesamturteil zur Halbzeit der alle zehn Jahre in den Wäldern anstehenden Inventur begründete Zimmermann in der Ausschusssitzung damit, „dass in den Langenfelder Waldgebieten die Bäume in der Regel den für sie passenden Standort haben“.

Kartellamt hat den direkten Verkauf von Bäumen untersagt

Als Angestellter des NRW-Landesbetriebs Wald und Holz ist Zimmermann seit 2011 für Langenfeld und Monheim sowie seit 1987 für Leverkusen und Leichlingen zuständig. In dieser Funktion hat der Revierförster auf den teils städtischen, teils Privateigentümern gehörenden Waldflächen neben dem Erscheinungsbild auch den Holzverkauf im Blick. „Bis vor kurzem haben wir vom Landesbetrieb die geschlagenen Bäume direkt selber verkauft, aber das ist vom Kartellamt untersagt worden“, berichtete Zimmermann den Ausschussmitgliedern. „Seit dem 1. Januar erfolgt der Verkauf über die neu gegründete Holzkontor Rhein-Berg GmbH.“

Die Langenfelder Waldfläche in städtischem Eigentum ist Zimmermann zufolge etwa 246 Hektar groß, besteht zu 86 Prozent aus Laubbäumen und zu 14 Prozent aus Nadelbäumen. Unter den in 20-Jahres-Klassen eingeteilten Alterskategorien dominieren ganz klar die
40 bis 60 Jahre alten Bäume. Fast ein Viertel aller Bäume in den städtischen Wäldern sind Eichen (23,2 Prozent), dahinter folgen Birke (17,5 Prozent) und Buche (15,9 Prozent). Von insgesamt mehr als 30 000 Festmeter Holz werden Zimmermann zufolge jährlich etwa 858 Meter verkauft. Ob dieser Zahl wollte in der Sitzung Günther Herweg (Grüne) wissen, nach welchen Kriterien der Holzeinschlag erfolge. „Wir entfernen sowohl jüngere als auch alte Bäume“, antwortete Zimmermann. „In unserer multifunktionalen Forstwirtschaft soll ein guter Baum auch genutzt werden. Ein heimisches Produkt ist für die Möbelherstellung doch allemal besser als Importware oder Plastik.“

Mit gemischten Gefühlen sieht Karl Zimmermann die unter anderem von der Biologischen Station Haus Bürgel vorangetriebene Umwandlung gelichteter Waldflächen in eine von Schafen beweidete Heidelandschaft. „Ich will den Wald erhalten. Wenn ein Stück wegfällt, dann sollte an anderer Stelle Ersatz geschaffen werden“, so der Förster. Im Gegensatz zu früher werde der Waldboden indes bewusst nicht mehr so aufgeräumt. Es bleibe mit Blick auf Insekten und die weitere Tierwelt oft Totholz
liegen.

Eichenwickler bereitet Karl Zimmermann Sorgen

Im Vergleich zu anderen Regionen haben die orkanartigen Stürme „Ela“ (2014) und „Friederike“ (2018) Langenfelds Wälder nur gering geschädigt. Auch der Borkenkäfer spiele in Anbetracht des sehr geringen Anteils von Fichten (2,5 Prozent) nur eine untergeordnete Rolle. Sorgen bereite Zimmermann eher der Eichenwickler, obwohl sich die von diesem Schmetterling kahl gefressenen jungen Eichen mittlerweile
wieder erholt haben.