Wirtschaft: 22 Hektar fürs Gewerbe
Von insgesamt 39 Hektar Fläche wird ein Viertel von Eigentümern blockiert.
Langenfeld. 39 Hektar (ein Hektar sind 10 000 Quadratmeter) Reservefläche für Gewebe — diese Zahl stellt auf den ersten Blick ein beachtliches Potenzial für die weitere gewerbliche Entwicklung der Stadt dar. Doch auf den zweiten Blick wird klar: 25 Prozent der Fläche sind durch Grundstückseigentümerinteressen in der Entwicklung blockiert, weitere Flächen erweisen sich als ungeeignet für Gewerbeansiedlung. Unterm Strich bleibt ein Gewerbepotenzial von rund 22 Hektar übrig. Die Verwaltung hat jetzt eine Übersicht über Gewerbeflächenpotenziale gemacht, die sie der Politik im Planungsausschuss vorstellen wird.
Das künftige Gewerbegebiet Reusrath Nord-West stellt mit 8,5 Hektar die größte gewerbliche Potenzialfläche dar. Das Areal liegt zwischen Rheindorfer Straße, Neustraße und Kölner Straße in direkter Nähe der Anschlussstelle Reusrath zur A 542. Ab 2014 werden voraussichtlich die Erschließung und Vermarktung der gewerblichen Bauflächen erfolgen. Reusrath Nord-West bietet im Gegensatz zu den übrigen Flächen die Möglichkeit, auch Unternehmen mit größerem Platzbedarf anzusiedeln.
Die drei Hektar große Regionalplanreserve Götscher Weg ist wegen der Nähe zu Wohnnutzungen an der Marienstraße und „Zur Götscher Mühle“ für gewerbliche Nutzung ungeeignet, eine industrielle Entwicklung grundsätzlich abwegig, heißt es von der Stadt.
Das 2,8 Hektar große Gelände Galkhausen könnte mittelfristig eine Erweiterung des nördlich angrenzenden Businessparks Galkhausen werden. Wegen der Nähe zur LVR-Klinik ist vorrangig eine Verwaltungs- und Büronutzung möglich. Ebenso verhält es sich an der Albert-Einstein-Straße, die den Businesspark erschließt — ein 3,4 Hektar großes Areal ist noch frei. Die Stadt geht von einer kurzfristigen Vermarktung der Immobilie aus.
1,1 Hektar Fläche stehen an der Carl-Leverkus-Straße innerhalb des Industriegebietes Langenfeld-Ost zur Verfügung. Industrielle Nutzung ist möglich. Der Standort ist voll erschlossen und sofort nutzbar.
Die etwa 0,9 Hektar große Potenzialfläche Industriestraße liegt im Eckbereich Industriestraße/Winkelsweg. Entwicklung ist denkbar. Allerdings steht die derzeitige Nutzung der städtischen Fläche als Übergangsheim für Asylbewerber dem entgegen.
Nach Abschluss der Umlegung konnte 2011 die Erschließung der Fläche an der Marie-Curie-Straße fertiggestellt werden. Inzwischen sind bereits erste Ansiedlungen erfolgt. Das letzte freie Grundstück von etwa 0,6 Hektar Größe liegt direkt an der Düsseldorfer Straße (B 8). Die Fläche ist sofort verfügbar soll laut Stadt kurzfristig vermarktet werden.
Der 2008 in Kraft getretene Bebauungsplan „B-37 Gewerbegebiet Am Solpert“ setzt etwa 6,6 Hektar gewerbliche Baufläche fest — wovon ein Teil nicht absehbar für gewerbliche Entwicklung zur Verfügung steht. Wegen der angrenzenden auch durch Wohnnutzung geprägten Ortslage von Alt-Berghausen ist nur eine hinsichtlich der Immissionen eingeschränkte gewerbliche Nutzung zulässig. Der Standort eignet sich für die Ansiedlung von kleineren Betrieben mit einem Flächenbedarf bis etwa 5000 Quadratmeter.
Bei der Fläche handelt es sich um das Areal der ehemaligen Kläranlage Langenfeld am Weißenstein, das derzeit noch zur Klärschlammpressung durch den Bergisch-Rheinischen Wasserverband genutzt wird. Diese Nutzung soll absehbar an dieser Stelle aufgegeben werden. Auf etwa 2,1 Hektar Fläche könnte künftig Gewerbe stattfinden.
Die gewerbliche Entwicklung vieler Flächen scheiterte bislang an der fehlenden Bereitschaft der Eigentümer, die Flächen zu veräußern. So beispielsweise im Fall der letzten ungenutzten Fläche im Gewerbegebiet Fuhrkamp-Ost. Auch Am Galgendriesch in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhaltepunktes Langenfeld scheiterte die Nutzung am Eigentümer, ebenso wie am Heidehof (zwei Hektar) und an der Hildener Straße (kleinere Einzelflächen insgesamt vier Hektar).