Zauberlehrlinge und Schelme im Element
Der Kinder- und Jugendchor sang und rappte beim Sommerfest Gedichte.
Baumberg. „Für uns ist Singen das schönste Hobby. Und Dana ist auch super“, schwärmen Maria und Emma. Beide sind zehn Jahre alt und Schülerinnen der Baumberger Armin-Maiwald-Grundschule. Die beiden Mädchen sind schon seit über fünf Jahren im Monheimer Kinder- und Jugendchor, Dana Drechsel ist ihre Chorleiterin.
Auch die 55-jährige Oma von Celina (9) freut sich immer, wenn ihre Enkelin singend und pfeifend durchs Haus läuft: „Der Wildfang ist stets gut drauf. Daran ist nicht unwesentlich der Chor beteiligt.“ Da war es auch nicht verwunderlich, dass am Samstagnachmittag der Gemeindesaal der Baumberger Friedenskirche an der Schellingstraße proppenvoll war. Die engagierte Chorleiterin und ihre 64-köpfige „Rasselbande“ hatten Eltern, Geschwister, Omas und Opas und all ihre Freunde zum Sommerkonzert eingeladen. Ein Konzert, das diesmal mit seinem Programm aus der Reihe fiel: „So und so und noch ganz anders — Gedichte und Liedermantel und umgedreht“, hatte Dana Drechsel die genussreiche und fröhliche Stunde überschrieben. Seit sie vor sechs Jahren den Chor gründete, ist Monheim vor allem in Sachen Kinder- und Jugendchor reicher geworden.
In vier Gruppen werden die Drei- bis 17-Jährigen unterrichtet. Und die kommen nicht nur aus dem Stadtgebiet, sondern auch aus Langenfeld und Düsseldorf. Volle sechs Monate wurde für dieses sommerliche Familienkonzert geprobt, in das die Chorleiterin ein völlig neues Programm einbrachte. „Es entstand aus einem Wust von Ideen, die in meinem Kopf umherschwirrten und die ich unbedingt mit meinen jungen Sängerinnen und Sängern umsetzen wollte. Das ist mir hoffentlich heute gelungen“, meint sie bescheiden in einem WZ-Gespräch.
Und dass dieser Nachmittag sehr gut beim Publikum ankam, zeigte sich schnell bei dessen Beifallfreude. Die „Schelme“ und „Zauberlehrlinge“ hatten sich nämlich an die Klassiker der deutschen Dichtkunst gewagt und mit Begleitung von Oliver Drechsel am Klavier und Michael Beck am Schlagzeug auf eine nicht alltägliche und gesangliche Reise begeben.
Da gab’s dann unter anderem einen swingenden Matthias Claudius beim „Kartoffellied“, die fernöstliche Welt vom „Garten des Herrn Ming“ und vieles andere mehr von alter Dicht- und Liedkunst.
Selbst bei Goethes „Zauberlehrling“ wurde tüchtig gerappt , beim Wilhelm-Busch-Song wurden kräftig die Hüften geschwungen, Gedichte rezidiert und dazu gesungen. Und all das mit entsprechender Gestik „ummantelt“. Sowohl „Schelme“ als auch „Zauberlehrlinge“ zeigten deutlich ihre Freude am Gesang und am eigenen Können. Sie stellten auch unter Beweis, welche hohen Stellenwert solch ein Kinder- und Jugendchor gerade in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft hat. Zum Schluss gab es strahlende Kinderaugen, eine zufriedende Chorleiterin und ein freudiges Publikum.
Übrigens: Wer gerne mitsingen möchte, zwischen drei und 17 Jahren alt ist, kann sich unter der Rufnummer: 02173/931 471 melden. Geprobt wird jeweils dienstags in der Gesamtschule an der Falkenstraße („Schelme“ um 16 und „Zauberlehrlinge“ um 16.30 Uhr).