Feier-Marathon der Schützen

Seit Freitag ist Richrath grün-weiß beflaggt. Am Montag wird ab 11 Uhr der Schützenkönig ermittelt.

Langenfeld. Fünf fröhliche, unbeschwerte Tage — Richrath ist seit Freitag fest in Schützenhand. Es begann traditionell mit dem bunten Nachtmittag des Seniorentreffs der Martinus-Bruderschaft in der Schützenhalle, wo Brudermeister Rainer Keip 150 ältere Leute begrüßte. Der Ortsteil war grün-weiß geflaggt, als am Samstag die Schützen zum ersten Umzug von der Schützenhalle zum Ehrenmal marschierten, begleitet vom Hildener Tambourcorps und dem Spielmannszug Richrath.

Die Kranzniederlegung am Ehrenmal ist der Bruderschaft wichtig. „Bevor wir feiern, gedenken wir unserer Toten“, sagte Brudermeister Rainer Keip, „wir dürfen nie mehr mit Waffen kämpfen, nur mit Worten und Werken.“ Glaube, Sitte, Heimat haben sich die St. Sebastianer auf die Fahnen geschrieben. Präses Pfarrer Gerhard Trimborn griff das Thema in seiner Predigt in der sonntäglichen Festmesse auf. „Bei den Schützen geht es um Werte, die gilt es zu bewahren“, sagte er in der vollbesetzten Martinus-Kirche. Da hatte der Tag für die Bruderschaft schon lange begonnen.

Schon um fünf Uhr in der Früh hatten sich die Mitglieder des Spielmannszuges getroffen, um bei Schützen, die ihren Besuch wünschten, ab sechs Uhr aufzuspielen. Da lagen die Feierlichkeiten am Samstag noch nicht lange zurück. Zur Gartenanlage an der Bahnstraße waren die Schützen nach der Gedenkfeier am Mahnmal gezogen. Das Königspaar wohnt in Reusrath. Traditionell werden die Majestäten zu Hause abgeholt. Doch der Fußmarsch in den Langenfelder Süden wäre entschieden zu lang gewesen.

Der noch amtierende Schützenkönig Martin Zimmermann mit seiner Königin Simone schritt an seinen Kameraden vorbei. Gulaschsuppe und Brötchen, zubereitet von der Bruderschaft, dem Kegelverein Schwarze Teufel und Freunden warteten auf die gut 200 Gäste.

Anschließend ging es zum Tanzabend in die Schützenhalle. Für Fußballfreunde war im Nebenraum der Fernseher eingeschaltet. Die Nachricht von der Niederlage der deutschen Mannschaft verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Schützenkönig Martin zog am Abend schon Mal positive Bilanz über sein Königsjahr. „Ich würde es immer wieder machen.“

Der Sonntagvormittag war vor allem für den Schützen-Nachwuchs spannend, da er seine Prinzen ermittelte. Und wie immer ging es auch um den Spielmannszugprinzen. Am Nachmittag formierte sich vor der Kirche und entlang der Wolfhagener Straße der große Festzug. Immer mehr Schaulustige fanden sich ein und bildeten eine große Kulisse. Die Sebastianer des Ortsteils, die befreundeten Bruderschaften und Vereine, dazwischen mehrere Tambourcorps und schließlich das Königspaar, bildeten einen prächtigen Zug, der immer wieder von Beifall begleitet wurde.