Zwei Langenfelder eröffnen ein Café mit viel Platz zum Toben
In dem neuen Mutter-Kind-Café können sich die Erwachsenen erholen und austauschen, während der Nachwuchs spielt.
Langenfeld. Ein Ausflug mit kleinen Kindern in die Stadt kann schnell zum Alptraum werden. Kirsten Sahbo und Nsama Bredt machen deshalb kurzerhand ein Mutter-Kind-Café auf. „Die Idee habe ich schon sehr lange“, sagt Sahbo, Mutter einer viereinhalbjährigen Tochter: „Denn es ist fast unmöglich, ’mal in schönem Ambiente einen Kaffee zu trinken. Oft gibt es keinen Wickeltisch, der Kinderwagen passt nicht zwischen den Tischen durch, der Zugang hat Stufen oder die Menschen am Nachbartisch fühlen sich gestört, weil die Kinder auch mal laut sind.“
In den Jahren seit der Geburt ihrer Tochter hat Kirsten Sahbo eine lange Liste von Dingen zusammen getragen, die man besser machen könnte. Einen Mitstreiter für ihre Idee hat sie in Nsama Bredt gefunden. Bis zum 1. Dezember hat er in dem Ladenlokal an der Kurt-Schumacher-Straße 11 noch Streetwear verkauft. „Am Anfang lief es ganz gut“, sagt der Geschäftsmann: „Aber die jungen Leute scheinen doch eher nach Köln oder Düsseldorf zu fahren.“
Die Umsätze ließen zu wünschen übrig, der Mietvertrag lief aber noch. Also wurde umgebaut. In Rekordzeit verwandelte sich das Ladenlokal in ein Café. Zwischen den 25 Sitzplätzen bleibt viel Raum zum Toben. „Die Kinder sollen auch mal herum rennen können“, wünschen sich die Betreiber. Eine Mal- und Bastelecke sorgt für Abwechslung, die Krabbelecke darf erkundet werden, junge Künstler dürfen sich an einer großen Tafel austoben und in einem Indoor-Sandkasten sollen die jungen Gäste ganz schnell auf andere Gedanken kommen, wenn es draußen mal nicht so schön ist. Auch an einen gemütlichen Sessel zum Stillen und eine Babywiege und eine Babyschaukel haben die Betreiber gedacht.
Ein besonderes Schmuckstück ist die Theke. Kirsten Sahbo hat sie schon vor vielen Jahren aufgestöbert. „Seit ich mich mit dem Gedanken trage, ein Mutter-Kind-Café aufzumachen, habe ich davon geträumt, dass diese Theke darin steht.“ Nun endlich wurde sie aus der Abstellkammer befreit und frisch gestrichen.
Die Einrichtung ist hell und gemütlich. „Oft fühlt man sich in Kindercafés wie im Kindergarten — alles viel zu bunt“, findet Sahbo: „Bei uns sollen die Mütter sich mit ihren Freundinnen treffen, sich wohlfühlen und die Zeit genießen.“
Dazu gehört auch ein kindgerechtes Speisenangebot. „Wir planen ein Frühstücksbuffet, frische Waffeln, Kaffee und Kuchen“, so die Betreiber. Für die jungen Gäste soll es kleine Portionen geben. „Außerdem achten wir darauf, dass die Getränke für Kinder gesund sind“, so Nsama Bredt. Süße Limonade gebe es nicht.
Im Vorraum des Cafés — der übrigens durch ein Kindergitter abgetrennt ist, damit der abenteuerlustige Nachwuchs nicht stiften gehen kann — ist neben einem Kinderwagenparkplatz auch eine kleine Verkaufstheke geplant. „Wir wollten bewusst keine Quengel-Zone. Vielmehr gibt es hier ein paar schöne Mitbringsel für das Kinderzimmer.“ Die letzte Genehmigung ist gerade eingetrudelt, ein paar Restarbeiten stehen noch an, und am 7. Januar geht es dann los.