Abiturienten feiern friedlich
Ausgelassen feiern die Abiturienten in diesen Tagen bevor es in die Prüfungen geht. Ausschreitungen wie in Köln wird es im Kreis Mettmann wohl nicht geben.
Kreis Mettmann. Die letzte Schulwoche der Abiturienten bringt jedes Jahr Aufregung mit sich, nicht nur für die Schüler, sondern oft auch für Eltern, Lehrer und Nachbarn. Nicht selten gerät der Abi-Streich aus den Fugen oder kommt es gar zum Kleinkrieg zwischen benachbarten Schulen.
Dieses Jahr eskalieren in Köln die Ausschreitungen wie selten zuvor. In der Nacht auf Dienstag wurden dabei zwei 18-Jährige schwer verletzt. Wie blickt man nun an den Schulen im Kreis Mettmann auf die bevorstehenden letzten Schultage? Eher gelassen, von Beunruhigung ist nichts zu merken.
Horst Knoblich, Schulleiter KHG
„Bis jetzt war alles ruhig“, sagt der stellvertretende Schulleiter Horst Knoblich vom Konrad-Heresbach-Gymnasium. „Wir hoffen natürlich, dass das so bleibt.“ Die Woche über hätten die Abiturienten sich verkleidet, für heute sei dann der Abi-Streich geplant. „Klar bleibt mal etwas liegen,“ zieht Knoblich die Bilanz der letzten Tage, „doch wenn man die Schüler auffordert, räumen sie das immer sofort weg.“ Auch beim Rivalen, dem Heinrich-Heine-Gymnasium, zeigt sich Schulleiter Hanno Grannemann unbesorgt. „Wir haben uns regelmäßig mit den Vertretern der Stufe zusammengesetzt und uns auf gewisse Regeln für die letzte Schulwoche geeinigt.“ Zwar sei ein Abi-Streich für den letzten Schultag geplant, allerdings werde dieser wahrscheinlich mit ein paar Spielen und der Vorführung des Abi-Films eher harmlos ausfallen. „Die Schüler haben sogar im Vorfeld einen Brief an die Nachbarn geschrieben und sich entschuldigt, falls die Musik zu laut wird“, erzählt Grannemann.
Ähnlich ist die Stimmung in Erkrath am Gymnasium Am Neandertal. „Wir haben mit den Schülern ausgemacht, dass es fünf Mottotage gibt, an denen sie sich verkleiden können. Bis jetzt ist da alles sehr zivilisiert abgelaufen“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Beate Gorgels.
Auch am Gymnasium Hochdahl scheinen die Ereignisse in Köln weit entfernt. „Wir sind so glücklich, dass wir hier in Erkrath keine Probleme mit Randale haben“, freut sich Kai Herrmann, stellvertretender Schulleiter. Es gebe Mottotage und am letzten Tag einen Abi-Gag, der aber immer konstruktiv und lustig ausfalle. „Natürlich gehen wir davon aus, dass da zwischendurch auch mal ein Bier getrunken wird. Aber davon merken wir rein gar nichts“, so Herrmann. Von Rivalität und Aggressionen zwischen den beiden Gymnasien keine Spur — stattdessen wird am letzten Tag gemeinsam gefeiert. Am Gymnasium in Wülfrath sei ebenfalls alles glimpflich abgelaufen, wie Stufenleiter Martin Szameitat erzählt. „Natürlich kam es zu einigen Grenzüberschreitungen, aber das ging nie über Verschmutzungen hinaus.“
Man darf im Kreis ohne Sorgen des letzten Schultages harren — und den Abiturientinnen und Abiturienten fest beide Daumen für die bevorstehenden Prüfungen drücken.