Stadtwaldhaus noch ohne Leben

Seit zwei Jahren warten die Bürger in Mettmann sehnsüchtig auf die Wiedereröffnung des Stadtwaldhauses. Bisher vergeblich.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Das Wort „eigentlich“ steht für Pleiten, Pech und Pannen in Sachen Stadtwaldhaus. Eigentlich sollte das Stadtwaldhaus bereits vor zwei Jahren wieder eröffnen. Eigentlich hatten die neuen Eigentümer alles festgezurrt, eigentlich waren alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt. Doch nichts von dem hat sich bewahrheitet.

Das Stadtwaldhaus dümpelt nach wie vor sich hin. Wer vor drei oder vier Monaten ein Foto von dem Gebäude aufgenommen hat, stellt heute fest, dass sich kaum etwas geändert hat. Eine Konstante ist der Schutthaufen vor dem Haus. Die Stadtverwaltung bestätigt die Hängepartie. Die Unterlagen für den Bauantrag sind immer noch nicht vollständig. Es fehle ein Schallschutznachweis, der den Segen der Emissionsschutzbehörde hat. Der ist notwendig für eine Baugenehmigung.

„Die Eigentümer haben einen Lärmschutznachweis vom TÜV vorgelegt“, sagt Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec. Der Kreis habe diese Expertise an die Bezirksregierung geleitet. Von da kommt eine eindeutige Nachricht. „Der Lärmschutznachweis war äußerst knapp berechnet“, sagt Geschorec. Das bedeutet: Die Faktenlage ging von optimalen Bedingungen im Sinne der Eigentümer aus. Und das ist ein Problem.

Kurt-Werner Geschorrec, Stadt Mettmann

Denn: „Der Lärmschutznachweis hat eine hohe Wertigkeit, denn die Anwohner des benachbarten Neubaugebietes haben bereits angekündigt, dass sie sich bei Nichteinhaltung der zulässigen Werte den Klageweg vorbehalten“, so Geschorec. Nur der Lärmschutznachweis im früheren Bebauungsplanverfahren habe Gültigkeit, sagt Bürgermeister Thomas Dinkelmann. Knackpunkt sind die Parkplätze rings um das Stadtwaldhaus. Ihre Anzahl reicht laut Eigentümer vorne und hinten nicht. Sie brauchen ausreichende Parkplätze, um im Stadtwaldhaus auch größere Veranstaltungen anbieten zu können.

Ursprünglich gab es relativ weitreichende Forderungen in Sachen Parkplätze. Noch im Oktober vergangenen Jahres hatte Petar Josic, einer der Eigentümer des Mettmanner Stadtwaldhauses, auf Anfrage mitgeteilt, dass man die Zahl der geforderten Parkplätze auf 20 reduziert habe. „Wir können mit diesem Kompromiss leben“, stellte Petar Josic damals fest.

Die zusätzlichen Parkplätze sollen laut Josic im vorderen Bereich der großen Wiese am Goldberger Teich angelegt werden. „Das wird nicht gehen, und zwar aus Lärmschutzgründen“, sagte Dinkelmann gestern. An anderen Stellen haben die Eigentümer ebenfalls die Planung abgespeckt. Die vorgesehen Erweiterungsflächen im Außenbereich, sprich Wintergarten — er wird in Richtung Stadtwald gebaut — seien reduziert worden.

Man kann den Eigentümern nicht vorwerfen, sie hätten gar nichts getan. Im Innern des Hauses hat sich einiges verändert. Die Küche wurde total entfernt, neue Leitungen, neue Wände, neue Anschlüsse wurden verlegt und gebaut. Auch im Gastraum hat sich schon eine Menge getan. Im Keller wurden der Kühlraum und die Toiletten fertiggestellt. Doch dann passierte nichts mehr.

Einer der Eigentümer ist ins Obergeschoss eingezogen. Zur Erinnerung: Die Eigentümer sind vertraglich verpflichtet, das Stadtwaldhaus als Gastronomiebetrieb zu führen. Dinkelmann hofft aus positive Gespräche zwischen der Stadt und den Eigentümern. „Ich gehe davon aus, dass das Stadtwaldhaus in diesem Sommer öffnet“, sagte er.