Diskussion um L 239 ADFCler bereiten Klage vor
Mettmann · Im Februar hatte die Bezirksregierung zur Planung der L 239 eingeladen, darunter auch den ADFC.
Jedem, der im Kreis lebt, dürfte inzwischen die L 239 ein Begriff sein. Nicht nur der Zustand besagter Wegverbindung zwischen Mettmann und Ratingen ist mit seiner Aneinanderreihung tiefer Schlaglöcher auf Ratinger Gebiet ein Dauerärgernis. Die Mitglieder des ADFC-Kreisverbands kämpfen seit Jahren unermüdlich dafür, dass besagte Strecke auch um einen Radweg erweitert wird.
Zuletzt gab es dazu ein von der Bezirksregierung initiiertes, nicht öffentliches Treffen – bei dem einige ausgewählte Personen eingeladen wurden. Etwa ADFC-Mitglied Jens Reiter, der erneut ein Plädoyer für besagten L 239-Radweg vorbrachte. Erfolglos. Jetzt gehen die engagierten Radler – die Mitgliederzahl des Kreisverbands ist in 2023 erneut um 6,3 Prozent auf mehr als 2300 Mitglieder gestiegen – den nächsten Schritt. Auf der Mitgliederversammlung wurde beschlossen, in besagtem Planfeststellungsverfahren gegebenenfalls auch juristische Mittel einzusetzen.
„Die Mitgliederversammlung des ADFC-Kreisverbands unterstreicht nach ausführlichen Diskussionen die Forderung nach einem Radweg durch den mit großer Mehrheit getroffenen Beschluss, im Falle eines Planbescheids ohne Radweg erhebliche Finanzmittel für ein mögliches Klageverfahren bereitzustellen“, heißt es in einer entsprechenden ADFC-Mitteilung. Kreis- und Landesverband NRW des ADFC prüften bereits Rechtsgrundlagen für ein solches Klageverfahren.
„Die Entscheidung der Mitgliederversammlung ist wegweisend, weil damit das höchste Organ des ADFC-Kreisverbandes seine deutliche Bereitschaft signalisiert, eine für alle Verkehrsteilnehmer sichere Verkehrsinfrastruktur notfalls auch mit juristischen Mitteln erstreiten zu wollen“, sind sich die ADFCler einig. Aus ihrer Sicht kann es einen Ausbau der L 239 nur mit paralleler Berücksichtigung eines Radwegs geben. Alles andere wäre „aus Gründen der Verkehrssicherheit und aufgrund der topografischen Verhältnisse ein völlig aus der Zeit gefallendes Zeichen gegen den Wandel zu einem nachhaltigeren Verkehr“, erklären die Mitglieder des ADFC-Kreisverbands.
Mit seinen mehr als 2300 Mitstreitern in sieben Ortsgruppen wie der in Mettmann will der ADFC im Neanderland sich für die Belange des Radverkehrs weiter einsetzen. Wie und in welcher Form auch von offizieller Seite dieses Unterfangen gestützt wird, bleibt abzuwarten.
Denn der Kreis Mettmann ist ebenso wie die Nachbarn aus Düsseldorf neuerdings Mitglied in der Radregion Rheinland, wie Kreissprecherin Daniela Hitzemann informiert. „Der Kreis Mettmann plant gegenwärtig seine Knotenpunktwegweisung mit 144 Knotenpunkten und rund 500 Kilometern.“ Ein effizientes und damit einheitliches überregionales Radverkehrsnetz ließe sich nur dann entwickeln, „wenn gebietsübergreifend die wesentlichen Akteure eng zusammenarbeiten. Radfahrende sollten sich auf ein hochattraktives, sicheres und einheitliches Gesamtsystem verlassen können, wenn sie sich in unserer Region mit dem Fahrrad bewegen“, betonte Klaus Harzendorf, Vorstandsvorsitzender des Radregion Rheinland.
Die Mitgliedschaft stärkt auch die „Kooperation mit den Nachbarkommunen und damit den Ausbau regionaler Radverkehrsverbindungen“, führte die Düsseldorfer Verkehrsmanagerin Katharina Metzker aus. „Damit fördern wir nicht nur das Freizeitradeln, sondern auch den Pendlerverkehr per Fahrrad.“