Fußball Viel Prominenz bei der Feier des SSV Erkrath

Erkrath. · Oliver Turek, Enkel von Toni Turek, und DFB-Vizepräsident Peter Frymuth waren dabei.

Guido Plessa (l.) und und Oliver Wollscheid (r.) freuten sich über den Besuch vieler langjähriger Mitglieder wie Horst Reuner – der frühere Torwart ist seit fast 71 Jahren im SSV Erkrath.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ein Lächeln stand der Vorstandscrew des SSV Erkrath schon vor dem Beginn der Jubiläumsfeier in der Erkrather Stadthalle ins Gesicht geschrieben. „Wir sind ausverkauft“, nannte Holger Johan vom Organisationskommitee einen wesentlichen Grund. Der Zweite: Der „Dorfverein“, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, durfte nicht nur „einfaches Fußvolk“ begrüßen, sondern auch viel Prominenz. Darunter natürlich Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz, seine Stellvertreterin Regina Wedding sowie der Landtagsabgeordnete Christian Untrieser, aber auch Peter Knitsch, zweiter Vorsitzender des Stadtsportverbandes und langjähriger Vorsitzender des Lokalrivalen SC Rhenania Hochdahl. Oliver Turek, Enkel des legendären „Fußballgotts“ Toni Turek, der rund 30 Jahre in Erkrath lebte, folgte mit Ehefrau Heike ebenfalls gerne der Einladung.

DFB-Vize reist zur 100-Jahr-Feierr eines Kreisligisten an

Rein sportlich bedeutete der Besuch von Peter Frymuth, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes, die größte Auszeichnung für den Klub. „Respekt, dass Sie zur 100-Jahr-Feier eines Kreisligisten kommen“, machte Gerd Plessa, Vorsitzender des SSV Erkrath, aus seiner Begeisterung keinen Hehl und trug dem langjährigen Mitglied von Fortuna Düsseldorf gleich einen Herzenswunsch vor – ein Freundschaftsspiel gegen den Bundsligisten im Toni-Turek-Stadion an der Freiheitsstraße.

Plessa, der seit 30 Jahren Mitglied im Verein ist, versäumte aber auch nicht, den vielen Sponsoren und Gönnern des Vereins zu danken. „Allein von Mitgliedsbeiträgen können wir das Vereinsleben nicht aufrechterhalten“, stellte er fest. In seiner Rede kamen wehmütige Erinnerungen an den Ascheplatz an der Gink auf, aber auch Stolz auf die jetzigen Bedingungen im Stadtion. Sein Tenor: Heimat erhalten, Tradition bewahren, aber auch neue Wege gehen. Zugleich hob Plessa hervor: „Der SSV steht für Integration. Wir haben viele Spieler mit Migrationshintergrund in unseren Reihen.“ Bürgermeister Schultz erinnerte sich gerne an seinen ersten Kontakt mit dem Vorstand des SSV Erkrath, der ihn mal kennen lernen wollte. „Ich durfte bei einem Spiel den Anstoß machen. Das war das erste Mal, dass ich auf einem Fußballfeld gegen den Ball getreten haben. Damit haben sie dafür gesorgt, dass ich einen Bezug zum Verein bekomme. Sie integrieren also auch diejenigen, die keinen Fußball spielen.“

Ehrenamtler leisten in den Vereinen viel Sozialarbeit

Live-Bands gaben der Juliläumsfeier den richtigen Schwung.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Persönlich war auch der Rückblick von Peter Frymuth, der bei seinem früheren Wirken im Düsseldorfer Fußballkreis die Familie von Ede Wollscheid kennenlernte – dessen Sohn Oliver spielte seinerzeit in der Düsseldorfer Kreisauswahl und gehört heute dem Vorstand an. „Diese Familie ist für mich ein Inbegriff für das Engagement des SSV Erkrath gewesen“, betonte Frymuth. Der DFB-Vizepräsident hob hervor, dass Ehrenamtler in den Vereinen viel Sozialarbeit leisten. Sein Wunsch an die Erkrather Stadtoberen: Vernünftige Rahmenbedingungen auf den Sportanlagen bieten.

Nach den vielen Reden leitete eine beeindruckende Laser-Show, die einen kleinen Rückblick auf die Höhepunkte der Erkrather Vereinsgeschichte gab, den geselligen Teil der Veranstaltung ein. Spätestens mit dem Auftritt der Düsseldorfer Band „Alt Schuss“ war nur noch Feiern angesagt. Durch den Abend führte übrigens Eins Live-Moderator Tobias Wienke.