Auf dem Markt ist die Hölle los — und das alles fürs Festmahl

Die Händler rüsten sich für die stürmischen Verkaufstage. Denn das mildes Wetter trübt nicht die Nachfrage.

Foto: Achim Blazy

Mettmann. Sabine Leuchten, seit vier Jahren Mitarbeiterin am Marktstand von Gut Katers auf dem Mettmanner Wochenmarkt, bringt es auf den Punkt: „Am 23. Dezember wird der Teufel los sein“. Denn am Tag vor Heiligabend sind die Markthändler mit ihren Ständen auf dem Jubi. Und dann geht die „Schlacht“ um Feldsalat, Gänsekeule, Puten, Aal und Hirschrücken los.

Ganz clevere Menschen haben bereits vorgesorgt: „Die Vorbestellungen für Weihnachten haben schon vor zwei Wochen begonnen“, sagt Gerhild Bruns vom Geflügelstand Hager. Die Klassiker stehen wieder hoch im Kurs: Gans, Pute, Gänse- und Entenkeulen, Kaninchen und Maishähnchen. Aber auch Fleisch von Hirsch, Wildschwein und Reh sind für den Festtagsbraten begehrt. Das Wild kommt übrigens aus Bayern, sagt Verkäuferin Erika Huppenkothen. Übrigens: Das derzeitige milde Wetter hat das Kaufverhalten am Geflügel- und Wildstand nicht beeinflusst, sagt Gerhild Bruns.

Bis zum Samstag, 12. Dezember, werden bei Hager noch Bestellungen für die Feiertage aufgenommen, da die Gänse und Enten frisch geschlachtet werden. Ein paar Meter weiter hat die Metzgerei Sprenger ihren Stand. Auch hier sind die ersten Vorbestellungen schon notiert worden. Neben Gans, Ente und Kaninchen wird die berühmte „Schlesische Weißwurst“ nachgefragt. Die Fans wissen, dass Wurst nicht gleich Wurst ist, sagt Verkäuferin Petra Parlitz. Besonders bei der Schlesischen gibt es große Unterschiede im Geschmack. Flüchtlinge aus Schlesien brachten nach dem Zweiten Weltkrieg die Original-Rezepte mit nach Westdeutschland. Metzger, die im Besitz dieser Rezepte sind, hüten sie wie ein Staatsgeheimnis.

Viele Menschen bestellen auch Feldsalat und Pilze fürs Fest vor. „Doch, das ist schon seit Jahren so“, sagt Freddy Hilden von gleichnamigen Obst- und Gemüsestand. Auch Spitzkohl wird an Weihnachten gerne gegessen. Das milde Wetter hat die Eßgewohnheiten auf den Kopf gestellt: Grünkohl wird derzeit nicht so häufig verlangt, auch beim Rotkohl hält sich die Nachfrage in Grenzen.

An den Fischständen auf dem Wochenmarkt läuft alles (noch) ganz normal. „Vorbestellungen gibt es kaum“, sagt Balkios Dikici vom holländischen Fischhandel. Karpfen und Aal sind die Klassiker zum Fest.