Aus Unternehmerinnen werden Freunde

Seit 14 Jahren verzaubern Elke Speck und Michaela Chironi mit bunten Blumengrüßen.

Foto: Janicki

Mettmann. Der frische, an einen warmen Frühling erinnernde Geruch von Rosen, Tulpen oder Grün ist das erste, was einem beim Betreten des Ladenlokals auffällt. Gleich darauf wird man mit einem freundlichen, aufgeschlossenen Lächeln der beiden Inhaberinnen Elke Speck (47) und (45) begrüßt. Gemeinsam betreiben sie das Blumenhaus Speck in der Freiheitsstraße in Mettmann — und das erfolgreich seit 14 Jahren.

Die Geschichte des Blumengeschäftes beginnt aber schon viel früher: 1895 gründete der Gärtner Anton Speck in Mettmann eine „Kunst- und Handelgärtnerei“. Das Unternehmen besteht bis heute, mittlerweile wird es in vierter Generation unter dem Namen Friedhofs-Service-Gärtnerei Speck geführt, Standort ist die Goethestraße 26. Antons Sohn Hubert, der den Familienbetrieb in zweiter Generation übernahm, eröffnete 1923 erstmals das „Mettmanner Blumenhaus Speck“ in der Freiheitsstraße. Seit rund 20 Jahren — inzwischen ist Ingo Speck Gärtnerei-Inhaber — ist das Geschäft aber vollkommen eigenständig und losgelöst vom Familienbetrieb.

Schwester Elke nahm sich der Aufgabe zunächst alleine an und leitete das Blumenhaus sechs Jahre lang auf eigene Faust. Dann holte sie sich mit Michaela Chironi, die bereits ihre Ausbildung zur Floristin im Familienbetrieb gemacht hatte, als zweite Inhaberin Unterstützung. Das Zusammenkommen war zunächst rein geschäftlich. „Wir hatten erst das Geschäft und dann die Freundschaft“, erklärt Michaela Chironi. Heute sind die beiden Geschäftsführerinnen und Mütter gut aufeinander eingespielt. „Wir haben jeder unsere Stärken und Schwächen und gleichen uns gut aus“, findet Chironi, „ich bin eher für das Kreative zuständig, Elke macht das Wirtschaftliche“.

Ohne die Zusammenarbeit der beiden wäre das Geschäft wahrscheinlich auch nicht einfach zu stemmen, denn die beiden Power-Frauen und drei weitere Mitarbeiter haben täglich alle Hände voll zu tun. Kunden wollen vor allem Schnittblumen, aber auch Deko-Artikel wie Kissen und Duftkerzen verkaufen sich gut. Auffallend sei, dass mittlerweile sehr viele junge Menschen wieder mehr Geld für Blumen ausgeben, findet Chironi.

Michaela Chironi, Floristin

Und wenn mal kein Kunde im Geschäft ist, sind Chironi und Speck mit der Dekoration des Ladenlokals und dem Stecken von diversen Pflanzenkombinationen für Geschäftskunden und Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Beerdigungen beschäftigt. Auch Sonderwünsche sind hier immer willkommen. „Zu tun gibt es immer etwas“, weiß Elke Speck, die den ganzen Tag ein kleines Headset inklusive Mikrofon im Ohr trägt, um erreichbar zu sein.

Genau das gefällt der 47-Jährigen so an ihrem Beruf: Der Kontakt mit den Kunden. Und auch das Persönliche möchte sie nicht missen. Gäbe es das Familienunternehmen nicht, wäre sie wahrscheinlich beim Fernsehen oder Radio gelandet, erzählt sie munter. Für Michaela Chironi war der Job als Floristin immer schon ein absoluter Traumjob. „Ich würde nie etwas anderes wollen, trotz dreckiger Finger und schmerzendem Rücken“, so die 45-Jährige, während sie ihr Gesteck mit ein paar Zweigen vervollständigt.