Auszubildende haben es schwer im Kreis
100 Bewerber wetteifern um 69 Ausbildungsplätze. Asylbewerber werden sich erst in den nächsten Jahren auf die Zahlen auswirken.
Kreis Mettmann. Mit 69 gemeldeten Ausbildungsstellen auf 100 Bewerber zeigt sich die Wirtschaft im Kreis Mettmann in der Nachwuchsarbeit deutlich zurückhaltend. Für Deutschland liegt der Durchschnitt bei einem Verhältnis von 85 Stellen auf 100 Bewerber. Marcus Kowalczyk, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, bemühte sich gestern in der McDonald’s-Filiale in Ratingen-West bei der Vorlage der Halbzeit-Zahlen am Ausbildungsmarkt dennoch, ein positives Bild zu zeichnen. Die Arbeitgeber hätten mehr Ausbildungsstellen gemeldet als im Vorjahr. Allerdings kletterte auch die Zahl der Bewerber.
Und so bleibt für die Arbeitsagentur, die Industrie- und Handelskammer und die Kreishandwerkerschaft noch viel zu tun in den nächsten Wochen und Monaten, so Kowalczyk: „Jeder Jugendliche, der nicht im Kreis ausgebildet wird, wird in der Zukunft fehlen.“ Dass es auch anders ginge, zeigen die Ausbildungszahlen der Nachbarstädte und -regionen. Bei den zugleich vorgelegten Arbeitslosenzahlen für den März blieb der Frühjahrsschwung aus. Die Arbeitslosenquote liegt bei konstant 6,6 Prozent. 17 004 Frauen und Männer waren als arbeitslos gemeldet. Das sind 518 weniger als im März des Vorjahres. In den aktuellen Sozialstatistiken sind die ersten anerkannten Asylbewerber angekommen. Sie werden in den kommenden Jahren das Gefüge am Ausbildungs- und am Arbeitsmarkt verändern. Den Unternehmen wird durch die neuen Nachfrager der von vielen vorhergesagte Bewerber-Markt in krasser Ausprägung erspart bleiben. Junge Talente werden nicht huldvoll ihren Ausbildungsplatz festlegen können. Bis allerdings jemand aus Syrien mit einer unvollständigen und nicht automatisch kompatiblen Ausbildung vermittelbar sein wird, wird es noch einige Zeit dauern.