Mettmann Der Recyclinghof ist wieder geöffnet
Mettmann. · Kontrollen regeln den Ablauf auf dem Gelände, um Kunden und Mitarbeiter zu schützen.
Für Erich Franz Holletzek und Andreas Sgablik reicht ein Wort, um ihren Seelenzustand zu beschreiben: „Endlich.“ Mit strahlenden Gesichtern räumen sie säckeweise Grünschnitt aus dem Kofferraum ihres BMW und laden ihn am Rand des Mettmanner Recyclinghofes ab. Teilweise ist er schon ganz vertrocknet. Seit Wochen schon haben sie die Säcke in ihren Gärten gelagert.
Seit Donnerstag ist der Mettmanner Recyclinghof für den Publikumsverkehr wieder geöffnet – und der erste Bürger stand schon um 6.45 Uhr vor den verschlossenen Toren, obwohl die doch erst um 7.30 Uhr öffnen. Der große Andrang blieb indes aus – Baubetriebshof-Chefin Angelika Dünnwald glaubt, dass der sich Freitag und Samstag einstellt: „Das wird sich jetzt zügig herumsprechen.“
Gut einen Monat lang war der Recyclinghof geschlossen, weil die Stadtverwaltung für Mitarbeiter und Kunden ein zu großes Ansteckungsrisiko befürchtete. Das aber stieß bei den Bürgern auf harsche Kritik, denn gerade jetzt haben viele Zeit für Gartenarbeit – und auch zu normalen Bedingungen herrscht um diese Jahreszeit großer Andrang.
Die Stadt entsprach schließlich dem Wunsch der Bürger und ordnete die Verkehrsströme auf dem Recyclinghof neu, um Menschenansammlungen und Kundenkontakte auf ein Minimum zu begrenzen. Jaroslaw Ringel und Dominic Schulte empfingen die Kunden am Donnertag schon an der Einfahrt, wiesen sie ein und kontrollierten die Ausweise. Die Stadt will so sicher stellen, dass nicht auch Kunden anderer Orte wie etwa Wülfrath in der Kreisstadt ihren Grünschnitt loswerden.
30 Autos zählten Ringel und Schulte am Donnerstag in den ersten zwei Stunden der Öffnung. Ein Bürger wurde abgewiesen, der Bauschutt mitbrachte, denn die Öffnung des Recyclinhofes gilt derzeit nur der Entsorgung von Grünschnitt. Nur drei Wagen gleichzeitig werden auf den Hof gelassen, die anderen müssen warten. Das sehen alle Bürger ein, „das funktioniert wunderbar“, sagen Ringel und Schulten.
Joachim Döring ist einer davon. „Der Kollege weist sie in die Spur ein“, erklärt ihm Jaroslaw Ringel, und Döring nickt. Auch er ist erleichtert, dass der Recyclinghof endlich auf hat, denn in seinem Garten habe sich der Abfall unschön gestapelt. Ein Komposthaufen sei keine Alternative, „dazu habe ich nicht die Möglichkeit, und das da“, sagt Döring und weist mit dem Kinn in Richtung Kofferraum, „ist einfach zu viel für den Kompost.“
Ein Bürger, der das Treiben vom Gehweg aus beobachtet, nickt. Allerdings wird es höchste Zeit, findet er, dass auch anderer Müll wieder abgegeben werden darf: „Die Papiertonnen sind schnell voll, kein Wunder bei nur vierwöchentlicher Abholung.“