Mettmann Recyclinghof bleibt weiter geschlossen
Mettmann. · Trotz Protesten hält die Stadt mit Blick auf das Coronavirus an der Schließung fest.
Trotz anhaltenden Unmuts der Bürger bleibt die Stadt Mettmann bei ihrem Entschluss, den Recyclinghof geschlossen zu halten. Das teilt jetzt der Sprecher der Stadt, Thomas Lekies, mit. Die Stadt reagiert damit auf einen Antrag der AfD-Ratsfraktion, die eine „rasche Wiederöffnung des Recyclinghofs und der Grünabfallstellen“ gefordert hatte.
Hintergrund ist der Umstand, dass derzeit viele Bürger viel Zeit zu Hause verbringen und im Garten arbeiten. Entsprechend groß ist das Bedürfnis, Grünschnitt aus dem Garten über den Recyclinghof zu entsorgen. Der macht aus den Gartenabfällen Kompost.
Angesichts der Infektionsgefahr hat die Stadt den Recyclinghof jedoch geschlossen, und auch die mobilen Grünabfallsammelstellen werden derzeit nicht geöffnet. Die Stadt begründet das mit einem hohen Beratungsbedarf und Hilfeleistungen, die die Mitarbeiter des Recyclinghofs in engen Kontakt mit den Bürgern bringen.
Günter Pollmann, Sprecher des Vorstands des AfD-Stadtverbands Mettmann, wies in seinem Antrag jetzt jedoch auf die Gefahr hin, dass „Unvernünftige ihre Grün- und sonstigen Abfälle wild in der Landschaft abladen“. Er verweist auf die Städte Düsseldorf und Erkrath, die ihre Recyclinghöfe „erst gar nicht geschlossen“ haben. Der Platz auf dem Mettmanner Betriebshof sei zudem groß genug, Zugangsbeschränkungen könnten weitere Sicherheit bieten.
Die Stadt aber teilt nun mit, dass sie „nach einem intensiven Abwägungsprozess“ entschieden habe, den Recyclinghof aus Sicherheitsgründen weiterhin geschlossen zu halten. Nach Ostern, so Angelika Dünnwald, Leiterin des städtischen Baubetriebshofs, werde die Stadtverwaltung alternative, sichere Möglichkeiten der Grünschnittabfuhr prüfen.
In der Vergangenheit sei der Andrang auf den Recyclinghof an der Hammerstraße bei schönem Wetter an ganz normalen Werktagen so groß gewesen, dass sich die Autos von der Zufahrt des Recyclinghofs bis zur Nordstraße zurück gestaut hätten, berichtet Dünnwald: „Der Verkehr war komplett blockiert.“
Mit einer Einfahrtbeschränkung von wenigen Fahrzeugen könne dies Problem nicht gelöst werden, gibt Dünnwald zu bedenken: „Wir müssten mehr Personal einsetzen, um das steuern zu können.“ Überlegungen, dezentral in der Stadt Container für Grünabfälle aufzustellen, seien aufgrund des Kontaktverbots verworfen worden. Denn an den Containern müsse ebenfalls mit einem enormen Andrang gerechnet werden.
Die Stadt bittet deshalb um Verständnis und bittet Gartenbesitzer, ihren Grünschnitt vorerst weiterhin über die Braune Tonne zu entsorgen und gegebenenfalls im Garten zwischen zu lagern. Tipps zur Eigenkompostierung sucht der Bürger auf der Homepage der Stadt Mettmann übrigens vergeblich.
Anders bei der Stadt Ratingen: Dort lassen sich Ratschläge des Kreises zur Eigenkompostierung nachlesen. Zudem zahlt die Stadt Ratingen zur Anschaffung eines Kompostbehälters einen Zuschuss von 25,57 Euro.