Bürgerforum möchte am alten Hoföffentliche Gemüsebeete anlegen
Die Initiative überlegt, auf dem ehemaligen Bauernhof am Borner Weg auf 400 Quadratmetern ein Stück „essbare Stadt“ zu schaffen.
Mettmann. Borner Weg 7. Bauernhof am Goethepark. Noch ist das keine allzu bekannte Adresse. Wer sich dorthin verirrt, hat vermutlich einen der Scheunen-Lagerplätze gemietet. Oder man gehört zu der Familie, die in der ersten Etage des Bauernhauses wohnt. Die meisten Mettmanner dürften zwar die Örtlichkeiten kennen, von öffentlichem Interesse ist das Domizil gegenüber der Hauptschule dennoch nicht. Das jedoch könnte sich bald ändern. Zumindest dann, wenn die Pläne des Bürgerforums, dort ein Stück „essbare Stadt“ zu schaffen, möglichst viele Fürsprecher finden. Die erste bürokratische Hürde ist jedenfalls schon einmal genommen.
„Das ist ein schöner Gedanke“, findet Kurt Werner Geschorec. Als Fachbereichsleiter hat er das Grundstück gut im Blick. Er kennt den Garten hinter dem Haus und weiß: „Der ist in keinem wirklich gepflegten Zustand.“ Etwa 400 Quadratmeter würden also darauf warten, dass sich jemand ihrer annimmt. Und mit der Biogärtnerin Nermin Ischebeck gibt es beim Bürgerforum eine Expertin, die das Vorhaben vorantreiben würde. Derzeit wird auch laut darüber nachgedacht, Flüchtlinge und Wohnungslose in die Bewirtschaftung einzubeziehen: „Man könnte gemeinsam Gemüse anpflanzen und auch ernten“, blickt Ilona Bungert-Dellit in eine Zukunft, von der man derzeit noch nicht weiß, ob sie auch im kommunalpolitischen Interesse ist.
Gab es doch in Sachen „essbare Stadt“ erst kürzlich sozialdemokratischen Gegenwind. Die Genossen sahen die Planungen an der „Chinesischen Treppe“ an sich vorbeilaufen. Dass man sich bei der städtischen Verwaltung den Gemüsegarten am Goethepark zumindest schon mal theoretisch vorstellen kann, macht jedoch Hoffnung auf mehr.
Und auch beim Bürgerforum würde man gern noch mehr machen, als nur den Garten zu bewirtschaften: Ein Bauerncafé, ein Streichelzoo in unmittelbarer Nähe zum hoffentlich bald neu gestalteten Spielplatz — es gibt viele gute Ideen. Da allerdings ist Kurt Werner Geschorec skeptisch: „Bis auf eine Scheune sind die Gebäude in einem schlechten baulichen Zustand. Wer dort einmal drin war, wird kaum investieren wollen.“ Er glaube nicht, dass sich ein Bauerncafé realisieren lässt. Zudem könne die Stadt derzeit noch nicht sagen, wie sich die Lage am Goethepark nach der Schließung der Hauptschule im Jahr 2018 überhaupt entwickeln werde.
Eines stellt Kurt Werner Geschorec jedoch unmissverständlich klar: Was auch immer letztlich vom Bürgerforum im Goethepark auf die Beine gestellt wird, darf das Stadtsäckel nicht belasten. Das weiß auch Ilona Bungert-Dellit: „Wir wollen es so hinbekommen, dass es die Stadt nichts kostet.“