Bürgerforum organisiert Protest gegen Stadtwaldhaus-Schließung
Mit einer Unterschriftenaktion will das Forum gegen das Ende des Hauses protestieren.
Mettmann. Mit einer Aktion auf dem Blotschenmarkt will das Mettmanner Bürgerforum gegen die Schließung des Stadtwaldhauses protestieren. Auf einem großen Banner sollen Bürger die Möglichkeit haben, sich mit ihrer Unterschrift dem Protest anzuschließen. „Das muss eine Bewegung werden“, fordert ein Mitglied des Forums.
Den Optimismus, den die Stadt derzeit verbreitet, weil es mehrere Interessenten geben soll, die sich für das Objekt interessieren, teilt das Bürgerforum nicht. Bisher seien alle Versuche, einen Käufer oder Pächter für das Stadtwaldhaus zu finden, gescheitert.
Heftig kritisiert wurde die Informationspolitik des Bürgermeisters, dass er sowie auch die Politik die Schließung des Hauses hinter verschlossen Türen in nicht-öffentlichen Sitzungen beschlossen hätten. Außerdem wirft Forums-Vorsitzender Thomas Dinkelmann dem Bürgermeister vor, die Öffentlichkeit im Dunkeln zu lassen, was mit dem Stadtwaldhaus passieren werde.
Das Verhalten der Stadt, sagte Dinkelmann, erinnere ihn an eine überwunden geglaubte Intransparenz und Machtpolitik in Zeiten der Blutbuchen-Fällung. „Die Informationspolitik der Stadt ist alles andere als offen. Und der Umgang mit der Familie Petkovic, die die Gaststätte betrieben hat, entspricht nicht dem einer fürsorglichen Stadtverwaltung wie ich sie mir vorstelle“, merkte Dinkelmann an.
„Die Stadt verhält sich gegenüber ihren Bürgern wie ein Feudalherr“, meinte ein Besucher auf dem Forumsabend. Viele Bürger seien über die klammheimliche Schließung sauer, sagte er.
In der Diskussion des Bürgerforums zum Stadtwaldhaus klang durch, dass viele Bürger befürchten, dass es dort keine Gastronomie mehr geben könnte. Obwohl Bürgermeister Günther und auch die Politik noch in der vergangenen Woche erklärt hatten, dass sie auch künftig dort eine Gastronomie haben wollten.
Neben der Aktion auf dem Blotschenmarkt will das Bürgerforum auch mit Flyern über die Situation im Stadtwald informieren und zum breiten Protest mobilisieren.
Dass nur Beharrlichkeit zum Ziel führe, sei am Beispiel des Vereinshauses der Gesellschaft Verein zu Mettmann (GVM) deutlich geworden. „Durch die frühzeitige und gemeinsame Intervention aller Bürgervereine konnte der Abriss des Hauses an der Beckershoffstraße verhindert werden und damit auch ein Beitrag zum Erhalt des historischen Stadtbildes geleistet werden“, sagt Forumsvorsitzender Dinkelmann.
Da dem Wirt des Stadtwaldhauses die Existenzgrundlage entzogen worden sei, könne er vielleicht eine neue im alten GVM-Haus aufbauen. Das Haus, so Dinkelmann, biete gute Räume für Empfänge — auch für die Stadt. Dinkelmann: „Denn ansonsten haben wir solche Empfangsmöglichkeiten nicht.“