Bürgerverein Metzkausen: 100 Mal Politik am Stammtisch
Tourismus im Neandertal, die Osttangente und die Seibelquerspange wurden hitzig diskutiert.
Mettmann. Dass der Stammtisch des Bürgervereins zu einer Institution für viele Metzkausener geworden ist, zeigt sich daran, dass sich auch nach Beginn der Sitzung am Dienstagabend immer wieder interessierte Menschen einfanden und wieder gehen mussten — weil sie im vollen Saal des Ratskellers keinen Sitzplatz mehr bekamen.
Zur 100. Ausgabe des Stammtischs berichtete Landrat Thomas Hendele über neueste Entwicklungen rund um Metzkausen — Tourismus im Neandertal, L239n und Osttangente/Seibelquerspange waren Themen, die mehr oder weniger hitzig diskutiert wurden.
Heiter erzählte Hendele die Posse um den Ausbau der Landstraße 239, erntete hier und da Kopfnicken, als er berichtete, dass sich der Kreis der Sache annehme, „weil wir gesehen haben, dass das Land nicht zu Potte kommt“.
Lebhafte Diskussion entbrannte schließlich über die innerstädtischen Straßenbauprojekte. Zunächst nahmen Hendele und Kreisliegenschaftsamtsleiter Engin Alparslan der Stadt den „schwarzen Peter“ ab, noch nicht mit der Ausschreibung zur Seibelquerspange angefangen zu haben: „Die Stadt konnte noch nicht, weil der Kreis auf den Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung zur Osttangente gewartet hat“, sagte Hendele.
Die Osttangente wird vom Kreis gebaut, beide Bauvorhaben sind in Sachen Fördergelder aneinander gekoppelt. Der Beschluss liege nun vor, so dass demnächst europaweite Ausschreibungen vorgelegt werden. Baubeginn ist für Frühjahr 2013 angepeilt. Ansonsten sah Hendele die Chancen: „Die Stadt gewinnt, wenn der Jubiläumsplatz vom Verkehr befreit wird. Das wird ein Quantensprung“, sagte der Landrat.
Um das Thema detaillierter besprechen zu können, schlug Bürgervereinsvorsitzender Klaus Sänger einen Stammtisch mit Vertretern aus Stadt- und Kreisverwaltung im Herbst vor.
Vorher wird aber ein anderer Gast vorbeischauen: Peer Steinbrück (SPD) hat zugesagt. Getreu der Bürgervereins-Maxime „keine Parteipolitik, aber Politik“ machen zu wollen, wird Steinbrück über das Thema Bürgerengagement sprechen.
Das passt zum Bürgerverein Metzkausen, der den Stammtisch seit 2003 ausrichtet. Begonnen wurde das Treffen mit drei Mitgliedern im Restaurant Radieschen noch unter dem damaligen Vorsitzenden Hans-Georg Malitz. „Metzkausener waren oft Zugereiste, die sich nicht kannten. Das wollten wir ändern“, erinnert sich Malitz. Außerdem sei es Ziel gewesen, die Einwohner mit politischen und anderen Themen anzusprechen — das sei gelungen.