Das Gute liegt so nah

Das Bürgerforum hat sich Gedanken über die Zukunft Mettmanns gemacht. Wichtig sei es, sich auf eigene Qualitäten zu besinnen.

Mettmann. „Die Politik hat öffentlich keine neuen Ideen vorgestellt, die für die Zukunftsfähigkeit der Stadt interessant sein könnten“, sagt Peter Feyen, 1. Vorsitzender des Bürgerforums. Deshalb hat sich der Vorstand des Vereins selbst Gedanken gemacht und Zukunftsbilder für Mettmann entworfen. Dienstagabend stellte Feyen erste Gedanken und Ideen unter dem Thema „Lebenswertes Mettmann 2030“ auf dem Treffen des Bürgerforums vor.

„Zentral im Grünen und gemütlich, so könnte ich es mir vorstellen“, sagte Feyen. Das Bürgerforum fordert, dass Mettmann eigene Qualitäten suchen und entwickeln muss. Die Kreisstadt sollte nicht mit den umliegenden Großstädten konkurrieren und sich mit ihnen anlegen.

Vielmehr, erklärte Feyen, sollte sich Mettmann „ein neues, imagebildendes Ereignis schaffen, das weit über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit erlangt“ — wie die Passionsspiele in Oberammergau oder die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg. Feyen: „Der Mettmanner Gitarrenkongress war von dieser Qualität, wurde aber aufgrund der Kosten von 20 000 D-Mark wieder eingestellt.“ Blotschenmarkt und Heimatfest seien es in den Ansätzen. Ein Fest, wie einst zur 1050-Jahrfeier durch die gesamte Altstadt, mit Stadttoren und einem überdachten Markt, hätte nach Feyens Meinung die Kraft eines imagebildenden Ereignisses für Mettmann.

Thomas Dinkelmann, 2. Vorsitzender des Bürgerforums, beklagte, dass es die Politik bis heute nicht geschafft habe, Leitsätze für Mettmann zu entwickeln. „Da wird sich hartnäckig geweigert, etwas konzeptionell anzugehen. Alles, was in Mettmann entschieden wird, wird immer nur in Einzelprojekten betrachtet“, merkte Dinkelmann an. Feyen pflichtete ihm bei: „Es geht nicht allein um die Overhoffschen Höfe oder die Oberstadt. Es geht um die Entwicklung der Mettmanner Lebensache, von der Oberstadt über die Freiheitstraße, zu den Overhoffschen Höfen, der Poststraße und dem alten Königshof-Theater.“

Und diese Projekte sollten nicht länger gegenseitig ausgespielt werden. Die Achse müsse mit Kunsthandwerk, Kunst, Kultur und Kommerz belebt werden. Für Kinder fordert das Bürgerforum in der Innenstadt mehr Aufenthaltsräume. Und Stadtteile wie Metzkausen oder Obschwarzbach müssten besser ans Zentrum angebunden werden.

Doch nicht nur eine attraktive Innenstadt mit einem interessanten Geschäftsbesatz, sondern auch attraktive Freizeitmöglichkeiten im Mettmanner Grüngürtel könnten Menschen nach Mettmann locken, sagte Feyen.

Auf den freien Gewerbeflächen der Stadt sollten sogenannte Cleantech-Unternehmen, die Ressourcen sparen, wenig Energie verbrauchen wenig Abfall produzieren und innovativ arbeiten, angesiedelt werden. Dass die Stadt Mettmann 65 000 Euro für ein neues Stadtentwicklungskonzept ausgibt, versteht im Bürgerforum niemand. „Wir brauchen keinen Papst, der alles absegnet und sagt, was Mettmann braucht“, sagte Forumsmitglied Manuel Reig.