Denkmal: Dauerbaustelle Goldberger Mühle

Seit 24 Jahren kümmert sich der Verein Goldberger Mühle darum, das Denkmal zu erhalten — und ist auf Spenden angewiesen.

Mettmann. Das Gerüst an der Goldberger Mühle steht. „Jedes Jahr muss sie gereinigt und erneuert werden“, sagt Hans Günther Kampen, Vorsitzender des gleichnamigen Vereins, für den das im 15. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Gebäude „immer eine Baustelle“ bleibt.

„Die Aufrechterhaltung der gesamten Gebäudesubstanz ist sehr kostenträchtig und zeitaufwendig“, sagt Kampen. Insgesamt gab der Verein — der 1989 gegründet worden war, als die Mühle dem Verfall preisgegeben war — im vergangenen Jahr 7700 Euro aus. Allein 3800 Euro kosteten die Reparaturen. Vor allem die zur Straße liegende Fassade wird extrem beansprucht, weil das von den vorbeifahrenden Autos aufgewirbelte Spritzwasser sie stark verschmutzt.

Laut Kampen entfiele die aktuelle Sisyphusarbeit, würde ein Spritzwasserschutz vor der Mühle angebracht. „Dafür aber ist der Gehweg zu schmal“, sagt der Vorsitzende. Bleibt nur die Möglichkeit, diesen Weg vor der Mühle zu verbreitern und auf der gegenüberliegenden Straßenseite schmaler zu machen.

„Hier ist die Stadt gefragt“, sagt Kampen. Doch woher sie die Mittel bei der gegenwärtigen Finanzlage nehmen wollte, weiß keiner.

Der Verein selbst ist bei den Reparaturen auf Spendengelder angewiesen. Im vergangenen Jahr wurden die Fassade des Turmes für 1780 Euro und die Wasserschleuse für 1100 Euro erneuert. Der von Unbekannten zerstörte Jägerzaun wurde aus Stadtmitteln repariert.

Doch nicht nur in die Goldberger Mühle wird investiert. Zwei Millionen Euro will der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) in den Bau des neuen Regenrückhaltebeckens stecken. Seit Jahren, sagt der Vorsitzender Kampen, habe die Maßnahme auf der Agenda des Wasserverbandes gestanden. Im Sommer soll damit begonnen werden, das Drosselbauwerk am Damm des Goldberger Teiches zu erneuern.

Die alte Anlage, die die Innenstadt vor Hochwasser schützt, stammt aus den 50er-Jahren und erfüllt nicht mehr die Vorschriften. Die neue Anlage soll das Wasser bei starken Regenfällen in den Mettmanner Bach leiten.

Zudem soll mit dem neuen Bauwerk der Wasserspiegel des Goldberger Teichs um zehn Zentimeter angehoben werden. Dadurch kann sich das Wasserrad der Mühle regelmäßig drehen und Strom erzeugen. Bisher lief die Mühle nur zum Tag der offenen Tür, wenn der BRW dafür extra den Wasserspiegel anhob. Am 1. Mai ist es wieder so weit: Dann steigt das Mühlenfest.