Der Einkauf kommt nach Hause

Der beschwerliche Weg zum Supermarkt und das Schleppen gehören für Senioren aus Mettmann der Vergangenheit an. Der Einkauf wird an die Haustür geliefert.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Gestartet sind sie in der vergangenen Woche — mit zwei Kunden: „Der neue Service muss sich ja erst herumsprechen“, sagt Inhaber Frank Runkel. Trotzdem ist er von der Idee überzeugt. Gemeinsam mit dem Berger Sozialwerk soll vor allem den älteren Mettmannern ein wichtiger Baustein dafür geliefert werden, dass sie so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können.

Stefan Slibar, Berger Sozialwerk

Die beiden von Runkel geleiteten REWE-Filialen bieten ab sofort einen Bringservice für Gemüse, Obst und Lebensmittel an. Für eine Pauschale von sechs Euro wird stadtweit ausgeliefert. Das Berger Sozialwerk stellt die ehrenamtlich arbeitenden Fahrer und Fahrzeuge und subventioniert die Lieferpauschale.

Mehr als 48 000 Artikel aus dem Rewe Sortiment stehen zur Verfügung. Mittwochs bringen Fahrer des Berger Sozialwerks die Bestellungen zu den Kunden. Im Grunde gab es diesen Service auch bisher in den REWE-Märkten. „Doch da wir keine eigenen Auslieferungsfahrzeuge besitzen, mussten die Tüten dann von Taxen zu ihren Bestellern gefahren werden. Das ergab — ja nach Standort in Mettmann — einen Aufschlag durch die Taxikosten. Die entfallen nun zugunsten eines Festbetrags.“ „Der Berger Einkaufsservice bietet allen Mettmanner Senioren, hilfsbedürftigen, kranken und behinderten Menschen eine Möglichkeit, sich mit Lebensmitteln zu versorgen und richtet sich an alle, die kurzfristig oder dauerhaft nicht in der Lage sind, ihre wöchentlichen Einkäufe selbst zu erledigen“, sagt der Geschäftsführer des Berger-Sozialwerks, Stefan Slibar.

Auf die Lücke in der Mettmanner Seniorenversorgung war Slibar vor einigen Monaten aufmerksam geworden. Da machte die Runde, dass der Edeka-Supermarkt von Ingeborg und Winfried Kohlmann in Metzkausen zum 30. Juni schließen wird. Der 400 Quadratmeter große Laden sicherte nicht nur die Vor-Ort-Versorgung in Metzkausen, sondern Kohlmanns boten ebenfalls einen Bring-Service an. Auch bei ihnen lag die Zahl der Besteller im Schnitt unter 20 — ein Kostendeckungsbeitrag konnte wohl nicht erwirtschaftet werden.

Es war das Verantwortungsgefühl für Kunden und Nachbarn, das die Kohlmanns nicht aufstecken ließ. Nun aber hat die Edeka-Zentrale die Entscheidung gefasst, den kleinen, 400 Quadratmeter großen Laden zu schließen. Für die Metzkausener hätte das weitere Wege bedeutet. Für sie kommt deshalb das neue Angebot gerade recht. Jeden Dienstag zwischen 10 und 13 Uhr nimmt eine Sekretärin unter der Telefonnummer 02104/9208208 die Bestellungen entgegen. Unter dieser Nummer können Einkaufszettel auch gefaxt werden. Bitte deutlich den Absender und die Lieferadresse vermerken. Mittwochs ab Mittag liefern ehrenamtlich arbeitende Fahrer des Berger Sozialwerks die Waren aus.