Der Restmüllsack kommt endgültig in die Tonne

Als eine der letzten Städte steigt Mettmann beim Abfall auf Mülltonnen um.

Foto: Stefan Fries

Mettmann. Der Restmüllsack ist in Mettmann ein Auslaufmodell. Der graue Plastiksack soll ab 1. Januar 2015 flächendeckend durch die Mülltonne ersetzt werden. Neue Unfallverhütungsvorschriften machen dies aus Sicht der Stadtverwaltung notwendig. Dem neuen Konzept für die Restmüllentsorgung muss der Rat noch zustimmen.

Mettmann gehört zu einigen wenigen der 396 Städte in NRW, so Reinhold Salewski, Fachbereichsleiter Finanzen und Wirtschaftliche Betriebe, in denen Restmüll in Säcke gepackt wird.

Die Unfallkasse NRW hatte diese Art der Entsorgung wiederholt kritisiert. „Sicher ist der Restmüllsack bei den Bürgern sehr beliebt, weil er flexibel gehandhabt werden kann, bei Bedarf beispielsweise auch mehrere Säcke an die Straße gestellt werden könnten. „Aber aus Arbeitsschutzgründen ist dieses Verfahren nicht mehr zulässig, betonten am Montag Salewski und Angelika Dünnwald, die Leiterin des städtischen Baubetriebshofs.

„Unsere Müllwerker müssen jeden Tag mehrere hundert bis zu 20 Kilo schwere Säcke in den Müllwagen hieven, über eine 1,50 Meter hohe Kante des Wagens. Das ist eine große körperliche Belastung“, sagt Dünnwald. Und die Folgeschäden sind absehbar. Dünnwald: „Wir haben Mitarbeiter, die diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen können.“

Das Bundesamt für Arbeitsschutz hat herausgefunden, dass die Tonne die Arbeit der Müllwerker um 50 Prozent erleichtert, so Dünnwald.

Ausnahmen von der Tonne soll es in der Oberstadt geben. „Aber nur“, so Salewski, „wenn nachweislich keine Tonne genutzt werden kann.“ Während es bisher nur 60, 120 und 250 Liter Tonnen und Container gibt, sollen ab 2015 noch zwei weitere Tonnen (40 und 80 Liter) angeboten werden. Ein-Personen-Haushalte können Entsorgungsgemeinschaften bilden. Ab November sollen die Tonnen ausgeliefert werden. Alle 10 820 Haushalte, die noch nicht auf die Tonne umgestiegen sind (die Möglichkeit gibt es seit 2012), werden darüber informiert.