Mettmann Didgeridoo bringt australisches Flair

Mettmann. · In unserer Serie „ausgefallene Instrumente“ zeigt eine Familie, wie sie das Instrument der australischen Ureinwohner beherrscht.

Vera Straus, Roland Falhs und Sebastian Falhs gemeinsam beim Spielen des Didgeridoos.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Schon mal gehört? Ein Didgeridoo? Der tiefe, vibrierende und ungewohnte Klang geht dem Zuhörer nicht mehr aus dem Kopf, versprochen. Das Blasinstrument stammt aus Australien und ist ein traditionelles Instrument der Aborigines, wie die Ureinwohner des fernen Erdteils genannt ­werden.

Und genau diesem Instrument hat sich Roland Falhs mit seiner Partnerin Vera Straus verschrieben. „Eines Tages haben wir am Rheinufer gesessen und ein sphärischer Klang kam über das Wasser. Dem sind wir nachgegangen“, erzählen sie.

So kamen die beiden an dieses so ganz andere Instrument. Ein Blasinstrument, dessen Aussehen man vielleicht mit einem Alphorn vergleichen könnte, das aber nicht so groß beziehungsweise so lang ist. Um es zu spielen, ist eine kräftige Atem-Muskulatur vonnöten, denn die Töne werden mit Zunge, Atmung und Zwerchfell erzeugt – und sie klingen wirklich ein wenig außerirdisch. Vokale oder Schreie, die in das Rohr gepresst werden, eignen sich besonders gut, und die Rhythmik ist eine von vielen Variationsmöglichkeiten.

Wegen der Aerosole, also der Atemgase, die beim Bedienen des Didgeridoos erzeugt werden, hat das Paar wegen der Corona-Krise sein Spiel in den Garten verlegt und die Nachbarschaft durfte teilhaben. Beschwerden? Nein, die gab es nicht. Ein Didgeridoo kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Am besten natürlich aus Holz, es geht aber auch, wie der Sohn der beiden, Sebastian, stolz demonstriert, ein Kunststoffrohr aus dem Baumarkt.

Alle Auftritte wurden
wegen Corona abgesagt

Bei vielen Kleinkunstveranstaltungen sind Roland Falhs und Vera Straus schon aufgetreten. So in der Pauluskirche in Düsseldorf oder am Blauen See in Ratingen oder beim Volkardeyer Festival. Doch wegen der Corona-Krise sind nun all die Festivals abgesagt worden, auch die Kurse in der VHS Düsseldorf fallen aus, Workshops finden nicht statt. Im Mai sollte Roland ­Falhs in der Stadtbibliothek Mettmann spielen und wollte aus seinem Buch „Die Saat des Verkünders“ lesen, das er gerade veröffentlicht hat – gestrichen. Sohn Sebastian ging natürlich nicht zur Schule, und die Mutter übte sich im Homeschooling. So ist ihr die Zeit des Stillstandes durch Corona nicht lang geworden – trotzdem hoffen die beiden Eltern auf ein Abklingen der Pandemie und dass sie für ihre Begeisterung von diesem Instrument wieder ein Publikum finden. Roland Fahls bietet auch Kurse zu dem ungewöhnlichen Instrument an: