Die Mettmanner Titanic sinkt nicht
Schüler feiern Jungfernfahrt auf dem Goldberger Teich.
Mettmann. Sie schwimmt. Und sie liegt so elegant im Wasser wie ihr großes Vorbild — die RMS Titanic, die Schüler des Berufsgrundschuljahrs im Berufskollegs Neandertal mit ihren Lehrern Martin Helten und Peter Ecker im Maßstab 1:100 nachgebaut haben.
Ein Schuljahr haben sie gebraucht, um das 2,96 Meter lange und 28 Zentimeter breite Schiffsmodell zu bauen. Am Dienstag stießen die Schüler mit ihren Lehrern und Schulleiterin Brigitte Schneider zur erfolgreichen Jungfernfahrt der Titanic auf dem Goldberger Teich an.
„Ich bin froh, dass sie endlich schwimmt. Am liebsten würde ich sie mit nach Hause nehmen“, sagte Sam Müller (17), während er zuschaute, wie Lehrer Helten in Gummistiefeln im Goldberger Teich stand und den Ozeanriesen an einem kleinen Eisberg aus Styropor vorbeimanövrierte.
Zehn kräftige Schüler waren nötig, um das knapp 55 Kilo schwere Modell an der Treppenanlage des Goldberger Teichs behutsam und vorsichtig zu Wasser zu lassen. Die Angst, dass Enten und der große Schwan die Titanic als Störenfried in ihrem Revier betrachten und sie angreifen könnten, erwies sich als unbegründet. Die Vögel suchten das Weite und beobachteten das historische Ereignis aus sicherer Entfernung.
Unter Dampf und mit echten Maschinengeräuschen nahm das Modell schließlich Fahrt auf. „Wir mussten die zwei äußeren Motoren noch mal ausbauen, weil sie zu schwach waren, zu wenig Vortrieb hatten“, sagte Lehrer Helten. Und am Dienstag noch musste ein Kanal für die Fernsteuerung neu programmiert werden.
Zuvor war die Titanic in einem großen Bassin austariert worden. „Wir haben im Rumpfinneren kleine Bleiplatten angebracht, damit sie schön im Wasser liegt und genügend Tiefgang hat“, sagte Lehrer Ecken.
Aber nicht nur Dampf und echte Motorengeräusche, sondern auch Celin Dions Titellied des Kinofilms Titanic, „My heart will go on“, schallte übers Oberdeck der ersten Klasse. „Das ist eine ganz tolle Leistung, was da in einem Schuljahr vollbracht wurde, sagte Schulleiterin Schneider. Und nach der Jungfernfahrt ging es für die Titanic sofort ins Museum — in die Schulvitrine.