Die Narren ziehen auch 2011
Mitglieder von Kegelklub und Gesellschaft Verein zu Mettmann retten den Umzug.
Mettmann. „Et hät noch emmer jot jejangen!“ Treffender hätte das Motto für den Karnevalszug 2011 gar nicht ausgewählt werden können. Nachdem die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß vor Wochen verkündet hatte, dass sie aus personellen und finanziellen Gründen nicht mehr in der Lage ist, den Zug zu organisieren, hat sich eine Mannschaft aus Mitgliedern des Kegelklubs „Die Biggelbrüder“ und des Juniorenkreises der Gesellschaft Verein zu Mettmann zusammengeschlossen, um den Zug zu retten.
Am Karnevalssamstag, 5. März, wird der Zug um 15 Uhr vom Seibelparkplatz losziehen — allerdings nicht mehr über den Jubiläumsplatz und die Schwarzbachstraße sowie durch die Oberstadt. „Der alte Zugweg war aus Sicherheitsgründen nicht mehr haltbar“, erklärte gestern Mitorganisator Jens-Christian Holtgreve von den Biggelbrüdern. Die Straßen in der Oberstadt seien zu eng, zwischen den Motivwagen sprängen Kinder auf der Suche nach Kamelle hin und her. Das sei zu gefährlich.
„Der Jubiläumsplatz und die Schwarzbachstraße wären nicht das Problem. Aber wo soll der Zug dann lang laufen?“, sagte Holtgreve. Statt dessen wird er von der Johannes-Flintrop-Straße über die Königshof-, Ring- und Neanderstraße zur Freiheit straße ziehen, und weiter auf der alten Wegstrecke Breite-, Bahn-, Post- und Johannes-Flintrop-Straße zurück zum Seibelgelände.
Der Jubiläumsplatz soll aber auch künftig das närrische Zentrum bleiben. „Da wird es rund um den Zug ein Rahmenprogramm geben. Das gehört einfach dazu“, sagt Holtgreve.
Da das Organisationsteam ohne einen Cent startet, der Zug aber zwischen 3000 und 4000 Euro kostet, müssen Mettmanns Jecken diesmal für die Teilnahme zahlen: 50 Euro für Fußtruppen mit mehr als zehn Leuten, 100 Euro für einen Motivwagen. „In den Kosten sind die Gema-Gebühren eingerechnet“, sagt Axel Ellsiepen (Biggelbrüder). Bürgermeister Bernd Günther reagiert begeistert auf Fortbestehen Bislang war die Teilnahme am Zug kostenlos. „Wegen der Kürze der Zeit konnten wir noch keine Sponsoren suchen“, sagt Ellsiepen.
In 2012 könnte das wieder anders aussehen. Denn Jens-Christian Holtgreve, Axel Ellsiepen, Werner Kuhndörfer, André Clasen, Ralf Gagaik und Hubert Neurath sind angetreten, um den Zug dauerhaft zu organisieren. Deshalb wollen sie versuchen, Sponsoren zu finden, um auch Musikgruppen, die bislang gegen einen Obolus mitzogen, bezahlen zu können.
Bis dahin, hoffen die Veranstalter, machen die Blaskapelle Mettmann, das Tambourcorps „In Treue fest“ sowie das Tambourcorps der St. Sebastianus Schützenbruderschaft auch ohne Gage mit. „Natürlich müssen sie nichts zahlen, wenn sie dabei sind“, sagt Ellsiepen.
Das Sicherheitskonzept für den Zug werden die Veranstalter mit der Polizei, der Feuerwehr und der Ordnungsbehörde abstimmen. Für alle Teilnehmer soll es vor dem Zug eine Einweisung geben. Holtgreve: „Natürlich machen wir das gerne. Aber nur, so lange die Sicherheit an aller erster Stelle steht.“
Bürgermeister Bernd Günther nahm die Nachricht, dass der Karnevalszug gerettet ist, mit Begeisterung auf: „Von unserer Seite her wäre so ein Zug nicht zu stemmen gewesen. Ich freue mich, dass sie das machen.“