Dieses Fest verbindet die Kulturen

Die Türkisch Islamische Gemeinde zu Mettmann feierte am Samstag großes Nachbarschaftsfest.

Foto: Stephan Köhlen

Mettmann. Zum traditionellen Nachbarschaftsfest hatte die Türkisch Islamische Gemeinde zu Mettmann (DITIB) eingeladen. Beim Betreten des Vereinsgeländes an der Koenneckestraße kamen den Besuchern verschiedene Gerüche der unterschiedlichen angebotenen Essens- und Getränkespezialitäten entgegen. Die Gäste konnten unter anderem wählen, ob sie Döner, Adana, Baklava, verschiedene Kuchen oder türkischen Tee genießen wollten.

Offiziell eröffnet wurde das Nachbarschaftsfest mit einer Sure (Kapitel) aus dem Koran, vorgetragen von Iman Yakup Aynagöz, derin das Fest einstimmte. Er lobte die anwesenden weiblichen Mitglieder der DITIB-Gemeinde, die mit ihrem großen Einsatz dafür sorgten, dass dieses Nachbarschaftsfest gelingen konnte.

Der Iman ist seit einem Jahr in Mettmann. „Ich gehe davon aus, dass ich in rund drei Jahren wieder in die Türkei zurückgehe“, sagte Iman Yakup Aynagöz. Ihm fehle die Zeit, die deutsche Sprache zu erlernen, da er sich intensiv um die Gemeinde kümmern müsse, begründete er mangelnde Deutschkenntnisse. Vorsitzender Bahri Erdogan machte bei seinen Begrüßungsworten deutlich, dass es ihm wichtig sei, dass dieses Fest zu einem ungezwungenen Zusammensein der Menschen verschiedener Nationalitäten und Konfessionen führe.

Am Rande der Veranstaltung erklärte er: „Bei uns hier in Mettmann spielt Politik überhaupt keine Rolle. Hier war das kürzlich Referendum über die türkische Verfassung kein Thema. Ob und wie einzelne Mitglieder unserer Gemeinde abgestimmt haben, ist mir nicht bekannt.“ Die zweite Vorsitzende, Sivia Yilmaz, bekräftigte, dass für den Mettmanner DITIB-Verein die Politik ein Tabu-Thema sei. „Wir haben andere Aufgaben, denen wir uns widmen.“ Sie befürwortet die doppelte Staatsbürgerschaft, betonte jedoch, dass sie schon lange hier lebe und sich für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden habe. Bahri Erdogan, der ebenfalls viele lange in Deutschland ansässig ist, sieht durch die doppelte Staatsangehörigkeit einen richtigen Weg zur Integration, hat aber weiterhin die türkische Staatsangehörigkeit inne. „Ich fühle mich sehr verbunden mit unserer Kreisstadt, in der ich sehr gern lebe. Für mich ist Mettmann zu meiner Heimatstadt geworden.“ Melike Zengin, eines der rund 400 Mitglieder der Mettmanner DITIB-Gemeinde, freute sich, dass auch Vertreter anderer Nationalitäten auf dem Fest vertreten waren. So stattete Ekrem Usanovic, Zweiter Vorsitzender des Freundschaftvereins Mettmann-Gorazde, dem Fest einen Besuch ab. „Ich finde es nur schade, dass wenige deutsche Mitbürger gekommen sind. Bei so einem Fest kann man sich näher kennenlernen.“