Eine Gemeinde ist im Umbruch
In Zeiten knapper Kassen muss auch die evangelische Gemeinde umdenken. Eine von vielen Ideen: Ein ökumenisches Zentrum.
Mettmann. Die evangelische Kirchengemeinde Mettmann befindet sich im Umbruch. Der Sparzwang schreibt seit Jahren vor, sich von Immobilien zu trennen, Synergie-Effekte anzustreben und die Kirche für die kommenden Jahrzehnte neu aufzustellen. Mit der neuen Mitte in Mettmann (Kirche Freiheitstraße und neues Gemeindehaus) ist dies gelungen.
In der jüngsten Gemeindeversammlung sprach Pfarrer Klaus Schilling die Pläne für ein ökumenisches Zentrum in Metzkausen an. „Die vielfältigen ökumenischen Aufbrüche und gemeinsamen Veranstaltungen machen Mut, über ein gemeinsames ökumenisches Zentrum in Metzkausen unter der Nutzung der Räume der Heiligen Familie nachzudenken. Wir wollen uns dahin auf den Weg machen, haben das Ziel im Auge und sind offen für das, was am Ende als Ergebnis herauskommt.“
Sollte es zu einem Ökumenischen Zentrum in Metzkausen kommen, so werde die Evangelische Kirche am Hügel sicherlich nicht mehr als Gottesdienststätte genutzt werden. Aber andere Optionen (etwa Begegnungsstätte oder Veranstaltungsraum) sind möglich. Abgerissen werde die Kirche sicherlich nicht. „Selbst wenn die gemeinsamen Gespräche wider Erwarten am Ende noch nicht zu einem ökumenischen Zentrum führen sollten, so ist die Richtung des gemeinsamen Christuszeugnisses richtig“, sagt Pfarrer Ernst A. Schmidt. Eines stehe fest: Man werde kein Gast in den Räumen der Heilige Familie sein, sondern sich auf Augenhöhe begegnen.
Die Mettmanner Tafel, eine Einrichtung der Diakonie, soll von der Römerstraße in Mettmann-Süd ins Gemeindehaus Metzkausen ziehen und dort ab dem 1. Juli ihre Arbeit aufnehmen. Die Investitionen (Kühlraum etc.) übernimmt die Diakonie. Sie spart an den Mietausgaben, die sicherlich moderater als am Schnabel ausfallen werden. Außerdem sollen die Kunden der Tafel „gemeindlich begleitet werden“, sagte Pfarrer Schmidt. Das bedeutet: Die Kirche ist noch näher dran an den Menschen, die über so ein geringes Einkommen verfügen, dass sie die Tafel in Anspruch nehmen müssen. Also bedürftige Menschen christlich begleiten und Menschen helfen. Allerdings gibt es Stimmen, die die neue Örtlichkeit der Tafel kritisch sehen. Die Bus-Anbindung in Süd war optimal, auch fußläufig war die Tafel für die Kunden gut zu erreichen. „Wir werden sehen, wie es läuft“, sagt Pfarrer Schmidt.
Über die Zukunft des Evangelischen Gemeindehauses in Mettmann-Süd am Vogelskamp wird laut nachgedacht. Pfarrer Schmidt: Das Gemeindehaus bleibt bestehen. Mehr noch: Es sollen zahlreiche Angebote in Mettmann-Süd hinzukommen. Das bedeutet: Es wird dort neben kirchengemeindlichen und den monatlich gefeierten Gottesdiensten zukünftig auch zahlreiche Angebote anderer Träger geben. Es hat Gespräche zwischen Kirchengemeinde, Stiftung Hephata, der Neanderdiakonie und der Caritas gegeben.
Ab Juli 2017 wird das Kirchendach der Evangelischen Kirche Freiheitstraße saniert. Die Schiefereindeckungen des Dachs und der Turmhaube seien mehrfach repariert worden und dennoch undicht. Sie müssen erneuert werden. Dabei soll auch die Natursteinfassade überholt und die Sockelmauern der Kirche sowie die Mauerabdeckungen überarbeitet werden, da Steine schadhaft geworden sind. Schließlich sollen auch das Rokoko-Tor sowie die Zäume und Geländer überarbeitet werden.