Erkrath: A3 wird nicht mit Flüsterasphalt saniert
Die Erneuerung der jetzigen, besonders lauten, Betondecke soll erst 2012 beginnen. Das teilte der Landesbetrieb am Montag mit.
Erkrath. Es wird immer unwahrscheinlicher, dass offenporiger Asphalt (Opa) die lärmgeplagten Erkrather entlasten wird. Bei dem Ausbau der drei Kilometer langen Fahrspur der A3, vom Autobahnkreuz Hilden in Richtung Oberhausen, ist die Entscheidung gegen "Opa" gefallen.
Nach Angaben des Landesbetriebs Straßen NRW spricht auch bei der Sanierung der Autobahn selbst einiges gegen den "Opa"-Belag. "Es ist noch nichts entschieden, aber die Tendenz geht hin zu einem Splitt-Mastix-Asphalt", sagte gestern Bernhard Meier, Pressesprecher von Straßen NRW. Die Erneuerung der jetzigen, besonders lauten, Betondecke soll erst 2012 beginnen. Auch diese Neuigkeit gab der Landesbetrieb gestern bekannt.
Trotzdem steht eine Minderung des Autobahnlärms für die Erkrather in Aussicht. Denn: Bei dem neuen Beschleunigungsstreifen der A3 soll zwar kein Opa-Belag zum Einsatz kommen, dafür aber ein "Dünnschichtbelag im Heißverfahren".
NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper erklärt: "Es handelt sich dabei um eine Neuentwicklung. Die Experten sind davon überzeugt, dass dadurch der Geräuschpegel erheblich reduziert wird." Der neue Belag reiche in seiner Wirkung fast an den Flüsterasphalt heran.
Bernhard Meier von Straßen NRW verdeutlicht den Unterschied in Zahlen: ",Opa’ dämmt den Lärmpegel um fünf Dezibel ein. Wir nehmen an, dass der neue Asphalt auf minus vier Dezibel kommt." Dieser Wert sei durch Tests jedoch noch nicht abschließend belegt.
Die Vorteile dieser neuen Lösung, die Straßen NRW überraschend aus dem Hut gezaubert hat, sollen sowohl der Kostenfaktor als auch die Langlebigkeit des Belags sein. Gerade die geringe Haltbarkeit von "Opa" wurde immer wieder als Argument gegen diese Variante angeführt. Flächendeckend wird der Dünnschichtbelag auf der A3 aus Kostengründen wohl trotzdem nicht zum Einsatz kommen.
Die Stadt Erkrath hatte versucht, durch die Unterstützung einer Privatklage vor dem Oberverwaltungsgericht Münster den Flüsterasphalt für den Beschleunigungsstreifen durchzusetzen. Ohne Erfolg. Hintergrund war auch die Sorge der Stadt, dass der Ausbau des Beschleunigungsstreifens bereits vollendete Tatsachen für die Asphalt-Wahl des Gesamtausbaus schaffe.
Landtagsabgeordenter Harald Giebels (CDU) bleibt trotz allen schlechten Vorzeichen optimistisch. Der Grund: Das Ministerium habe mittlerweile anerkannt, dass in Erkrath an einzelnen Gebäude die neuen Auslösewerte zur Lärmsanierung überschritten werden.