Mettmann: Stillstand statt Innovation
Seit dem ersten Spatenstich vor sechs Jahren hat sich nicht viel getan: Wenige Betriebe haben sich in dem Gewerbegebiet angesiedelt. Der Innovationspark hat seinen Glanz verloren.
Mettmann. Ein Bild mit Symbolcharakter: Von den großflächigen Schildern, mit denen die Stadt für den Innovationspark Mettmann-West geworben hat, sind nur noch die Pfosten übrig geblieben. Der Wind hat die Schilder zerfetzt, so dass Bürgermeister Bernd Günther die Reste abmontieren ließ. "Das sah ja furchtbar aus", so der Verwaltungschef.
Da kommt der Antrag der CDU für den Verwaltungsausschuss am kommenden Dienstag (17 Uhr im Rathaus) ganz gelegen. Darin fordert die stärkste Fraktion im Rat, den Namen des 120 000 Quadratmeter großen Areals an der B7 (ehemals K18) zu ändern. Kein Wunder, denn seit dem ersten Spatenstich für das Gewerbegebiet vor sechs Jahren haben sich nur wenige Unternehmen angesiedelt.
Bodo Nowodworski, Ex-Bürgermeister, beim Spatenstich des Innovationsparks vor sechs Jahren
Der Name Innovationspark hat längst seinen Glanz von damals verloren. Denn viele Bemühungen der Wirtschaftsförderung, neue Unternehmen für den Innovationspark zu gewinnen, sind gescheitert. Die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW), die im Herbst vergangenen Jahres den Betrieb aufgenommen hat, ist eine rühmliche Ausnahme. Doch von der Sogwirkung der namhaften Hochschule, auf die viele in der Stadt gesetzt haben, ist noch nichts zu spüren.
2004 hatte Bürgermeister Bodo Nowodworksi zum Spatenstich für das 120 000 Quadratmeter große Gewerbegebiet eingeladen. Dort sollte ein Feld für innovative Unternehmen entstehen. Doch in sechs Jahren zerplatzten die Wünsche und Hoffnungen der Verwaltung und Politik auf neue Betriebe, neue Arbeitsplätze und höhere Gewerbesteuereinnahmen wie Seifenblasen.
Zwei Autohäuser, ein Restaurant, ein Unternehmen aus Düsseldorf, ein kleines Bürohaus sowie ein Elektriker-Betrieb - mehr Betriebe und Unternehmen gibt es im Innovationspark nicht.
Die CDU fordert deshalb von der Verwaltung, dass sie "zeitnah einen Workshop organisiert, der sich mit der weiteren Entwicklung des Gewerbegebietes beschäftigt". Die Fachhochschule der Wirtschaft, die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Politik sowie Fachleute aus der Wirtschaftsförderung sollen Strategien und Perspektiven für die kommenden Jahre erarbeiten, heißt es in dem CDU-Antrag.
Nach den Vorstellungen der Christdemokraten sollte dabei sowohl der Name des Gewerbegebietes als auch eine neue Konzeption der inhaltlichen Vermarktung eine wesentliche Rolle spielen.
Bernd Günther, Bürgermeister, im WZ-Gespräch
Bürgermeister Bernd Günther, der die Wirtschaftsförderung schon im Wahlkampf zur Chefsache erklärt hatte, ist mit Mettmanns Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp mit mehreren Interessenten im Gespräch. Darunter auch ein internationales Unternehmen, das überlegt, seine Niederlassung nach Mettmann zu verlegen. Ross und Reiter nennt der Bürgermeister nicht, "so lange keine endgültigen Entscheidung getroffen sind."