Erkrath: Bürgerbus nimmt Fahrt auf
Es ist soweit: Ab 30. August fährt der Bürgerbus. Start und Endhaltepunkt ist der Regiobahnhof.
Erkrath. Noch steht er bei der Rheinbahn: der weiße Mercedes Sprinter, mit neun Sitzplätzen ausgestattet. "Die Werbeaufschriften werden noch aufgebracht", sagt Jürgen Hampel. Am 30. August ist es dann soweit: "Der Bürgerbus BB1 nimmt seinen Betrieb auf."
Hampel ist erster Vorsitzender des Bürgerbusvereins, der im August 2006 gegründet wurde und seitdem für die Einführung eines solchen Busses kämpft.
Es gab kaum ein Stadtfest, auf dem der Verein nicht für seine Idee warb: Selbst die Initiative zu ergreifen und mit ehrenamtlichen Fahrern die Routen ansteuern, die der Öffentliche Personennahverkehr auslässt.
In Reichweite rückte die Umsetzung jedoch erst, als sich die Werbegemeinschaft Erkrath-City für einen Betrieb des Busses auch auf der Bahnstraße aussprach - sie verspricht sich dadurch eine Belebung der Geschäfte.
Schließlich gab es seitens der Politik einstimmige Zustimmung im Ausschuss für Planung und Verkehr, im Haupt- und Finanzausschuss und schlussendlich im September 2009 die Verabschiedung der Patronatserklärung im Rat. Das heißt, die Stadt würde im Falle eines Defizits der neuen Linie einspringen.
Der Mercedes Sprinter bleibt Eigentum der Rheinbahn. "Um einen Bürgerbus zu betreiben, ist immer ein Verkehrsunternehmen nötig, um einen Zuschuss vom Land zu bekommen", erklärt Hampel. Rund 55 000 Euro hat das Fahrzeug gekostet. 30 000 Euro werden mit Fördermitteln des Landes bezahlt, die restlichen 25 000 Euro übernimmt die Rheinbahn.
"Der Bus wird an Wochentagen zehnmal, samstags viermal am Tag in Alt-Erkrath unterwegs sein", sagt Jürgen Hampel. "Er verbindet die nördlichen und südlichen Wohngebiete mit dem Zentrum und dem Regiobahnhof Erkrath-Nord." Dort wurde in einer Fragebogenaktion der größte Bedarf festgestellt.
Wer den Bus nutzen will, zahlt 1,50 Euro; Kinder zwischen sechs und 14 Jahren zahlen einen Euro. Kinder unter sechs Jahren sowie schwerbehinderte Menschen fahren kostenlos mit. Gesteuert wird der Bürgerbus von ehrenamtlichen Fahrern - auch Jürgen Hampel zählt dazu.
"Anfangs waren es mehr als 30 Freiwillige, die hinters Steuer wollten. Davon sind noch 14 übrig geblieben. Mittlerweile haben alle ihre Prüfungen, Untersuchungen und Schulungen hinter sich. Damit hat sich die Rheinbahn lange Zeit gelassen."
Um den Bürgerbus fahren zu dürfen, müssen Interessenten mindestens 21 Jahre alt sein, über einen Pkw-Führerschein sowie zwei Jahre Fahrpraxis verfügen und einen Gesundheits-Check absolvieren.
Hinzu kommt ein Auszug aus der Flensburger Verkehrssünderkartei, ein polizeiliches Führungszeugnis und ein Personenbeförderungsschein. Die Kosten hierfür in Höhe von insgesamt 53,60 Euro ersetzt der Verein den Fahren.