Mettmanns Bürgermeister Bernd Günther: „Ich reagiere erst, wenn ich Fakten auf dem Tisch habe“
Bürgermeister Bernd Günther weist die Kritik der Bürgervereine zurück und schlägt einen runden Tisch vor.
Mettmann. Mettmann braucht frische Ideen. Die Politik muss die Stadt schnell voranbringen. Das forderten die Aule Mettmanner, das Bürgerforum und die Bürgervereine Metzkausen und Obschwarzbach vor zwei Monaten in einem offenen Brief von Bürgermeister Bernd Günther.
"Es muss sich etwas tun in Mettmann", appellierten die Vereine an den Verwaltungschef, um der offenbar weit verbreiteten Ansicht, "das sich hier sowieso nichts tut", etwas entgegenzusetzen. Die WZ sprach mit dem Bürgermeister unter anderem darüber, wie er sich die Zukunft der Stadt und eine mögliche Bürgerbeteiligung vorstellt.
Bernd Günther: Die Bürger sind zu ungeduldig. In Projekten wie der Bebauung am Stadtwald oder dem Bau der neuen Sportanlage gibt es Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Etliches muss auch europaweit ausgeschrieben werden, und das dauert seine Zeit. Wir können nicht alles von heute auf morgen umsetzen. Soviel kann ich jetzt schon versprechen: Es wird ein heißer Herbst werden, in dem sich in Sachen Stadtwald, Sportanlage, Kö-Karree und Kö-Galerie etliches entscheiden wird.
Günther: Oft müssen sich erstmal Fachleute mit den Dingen auseinandersetzen, um zu entscheiden, was überhaupt geht. Die kennen sich mit den Möglichkeiten und den rechtlichen Belangen aus. Danach werden die Pläne öffentlich gemacht.
Günther: Das sehe ich nicht so. Wenn wir wissen was geht, werden die Bürger in die Planungen einbezogen. Außerdem gibt es ja die Bürgermeistersprechstunden.
Günther: Viele Bürger scheuen den Weg zur Sprechstunde ins Rathaus, aber prinzipiell kann dort alles angesprochen werden. Ich werde jetzt auch wieder regelmäßige Sprechstunden anbieten.
Günther: Mir ist es wichtiger, dass man mich an Taten misst. Ich möchte mich prinzipiell erst äußern, wenn ich eine Lösung parat habe. Ich bin kein Mensch, der heiße Luft produziert, und ich reagiere erst, wenn ich Fakten auf dem Tisch habe. Sonst mache ich mich unglaubwürdig.
Günther: Es wird ein Antwortschreiben geben, an dem ich noch formuliere. Grundsätzlich kann ich mir einen Runden Tisch vorstellen, der sich einmal in drei Monaten oder im Halbjahr trifft, um alles Wichtige zu besprechen.