Erkrath: „Das macht das Handwerk“

Am Samstag wurde die neue Beleuchtung an der Bahnstraße eingeschaltet.

Erkrath. Es ist heller geworden an der Bahnstraße. Geflügelte Sterne vertreiben mit strahlendem Leuchten das Dunkel aus der Fußgängerzone, verbreiten festliche Stimmung unter den Passanten. Zur Einweihung der neuen Lichter-Dekoration sind am Samstag rund 60 Gäste gekommen.

Beschwingt untermalt der Chor "Mixtour Erkrath" die Szene mit modernen Adventsliedern. Die Gruppe unter Kantorin Charlotte Vink vereint Sänger im Alter von 18 bis 36 Jahren aus der evangelischen Gemeinde, singt bei privaten Anlässen und im Gottesdienst.

"Wir sind froh, dass es wieder so eine schöne Beleuchtung gibt", sagen die Besucher Agnes und Herbert Linders aus Erkrath. Mit ihrem Kegelbruder Gert Gamlich wollten sie sich das neue Licht nicht entgehen lassen - "natürlich hatten wir einen Hintergedanken: Glühwein", scherzen die Drei. Agnes Lindner urteilt: "Das Licht ist schön, das geht nicht so aufs Auge."

Eine Wirkung, hinter der viel Mühe steckt: "Wir haben uns Muster aus ganz Deutschland schicken lassen", sagt Otmar Langer, Vorsitzender des Handwerkerkreises. Ursprünglich sei die Umstellung schon für das vergangene Jahr geplant gewesen, aber die Handwerker hätten keine Leuchten gefunden, deren Licht ihnen gefiel. Deshalb hätte die alte Elektrik noch eine Adventszeit länger durchhalten müssen: "600 bis 700 Glühlampen mussten wir jedes Jahr austauschen", sagt Langer.

Das hat erhebliche Kosten verursacht, die die Handwerker zu tragen hatten. "Als es vor fünf Jahren hieß, die Bahnstraße sei viel zu dunkel, war uns klar: Das macht das Handwerk", sagt der Vorsitzende des Handwerkerkreises stolz. Unterstützung war schnell gefunden: von den Stadtwerken und der Sparkasse. Inzwischen sind viele Händler mit dabei, dazu große Firmen aus der Stadt.

Die Straßenlaternen an der Bahnstraße durften die Lichtbringer so umbauen, dass die Weihnachtsdeko von dort ihren Strom beziehen kann. Auf- und Abbau, Pflege und Reinigung der Installation sind nicht nur Arbeit für Elektriker. Optiker, Konditoren und Friseure des Handwerkerkreises helfen dabei: "Denen erklären wir schon, wie ’rum sie die Leuchten drehen sollen", witzelt der Radio- und Fernsehtechniker Langer.

Mitten im gut gelaunten Pulk formt sich ein Kreis und Sänger intonieren fröhlichen Barbershop-Gesang. "Wir lieben komplizierte Arrangements", stellt Petra Schendekehl fest, Mitglied des a-cappella-Sextetts "Fizzy Gin". Die Gruppe hat sich vor einem dreiviertel Jahr gebildet, aus Stimmen des Frauenchors "Miss Harmony". Der Sound voller lustvoll-schräger Akkorde kommt gut an, wird mit reichlich Applaus aufgenommen.

Bis die Füße kalt werden, nehmen alle noch einen Becher Glühwein. Das warme Licht in der Fußgängerzone soll bis zur Woche nach den Heiligen drei Königen leuchten.