Erkrath: Der Frost hat das Straßennetz eiskalt erwischt
Straßen wie die Morper Allee müssen komplett saniert werden. Die Probleme werden in den kommenden Jahren noch zunehmen.
Erkrath. Schuld ist die Physik. Sie sorgt dafür, dass Asphalt an Elastizität verliert, sich Risse bilden, in die Wasser eindringt. Bei Temperaturen unter Null Grad gefriert Wasser bekanntlich.
Wir erinnern uns verschwommen an die Schulzeit: Eis hat ein höheres Volumen als Wasser. Wenn es taut, sprengt es den Asphalt auf - und fertig sind sie, die veritablen Frostschäden, die Autoachsen holpern und die Fahrer fluchen lassen.
Tiefbauamtsleiter Peter Heffungs beherrscht sich, als er den Dienst-Opel der Verwaltung durch die Stadt lenkt. Im Fond hat die Leiterin des Bauhofs, Gloria Dähnert, Platz genommen, um vor Ort Antworten auf die Frage zu geben, wo der Frost Erkraths Straßen besonders zugesetzt hat.
Das Elend beginnt an der Willbecker Straße. Über 20 Risse hat Dähnert gezählt. "Die Schäden in diesem Jahr sind richtig schlimm. Die müssen großflächig repariert werden", sagt sie.
Aus Gründen der Verkehrssicherheit können die zuständigen fünf Mitarbeiter der Abteilung Straßenunterhaltung damit nicht bis zum Sommer warten. "Das muss sofort passieren."
300000 Euro jährlich stehen für die Straßenerhaltung zur Verfügung. Ausreichen wird das in diesem Jahr nicht. "Wir müssten jedes Jahr drei Kilometer Straßen neu bauen, um den Wert zu erhalten", sagt Heffungs.
"Das tun wir aber längst nicht. Deshalb schieben wir eine ziemliche Welle vor uns her."
Die Morper Allee ist erreicht. "Die geht ab", sagt Heffungs. Was meint, dass die Fahrt auf dem Belag einer Berg- und Talfahrt ähnelt. Eine aufwändige Sanierung steht an. Wann? "Das ist noch nicht klar."
Der Rückweg führt über die Hochdahler Straße. 10000 Euro werden in diesem Jahr ausgegeben, um die schlimmsten Löcher zu stopfen. "Mit dem Rest warten wir, bis der Ausbau der L403 fertig ist. Dann wird die Hauptstraße komplett neu gestaltet."
Hochdahl sei grundsätzlich eine große Herausforderung für die kommenden Jahre. "Die Straßen wurden zum gleichen Zeitpunkt gebaut", so Heffungs. Entsprechend erreichten sie auch in zeitlich engem Abstand das Stadium der Erneuerung.
Die "Lebenserwartung" einer Straße beträgt rund 30 Jahre.