Erkrath: Frauenchor pflegt die Städtepartnerschaft

Gegenseitige Besuche, in der Regel für die Dauer eines Wochenendes, und gemeinsam gestaltete Konzerte sind wesentliche Bestandteile der deutsch-französischen Freundschaft mit Cergy-Pontoise.

Erkrath. Dass das Pflegen von Freundschaften mitunter auch in Arbeit ausarten kann, das wissen die Sängerinnen im Frauenchor Erkrath nur zu gut. Seit zehn Jahren halten sie als einer der wenigen Erkrather Vereine den Kontakt in die französische Partnerstadt Cergy-Pontoise, genauer gesagt, zu dessen Chor "Boucle d’Oise".

Gegenseitige Besuche, in der Regel für die Dauer eines Wochenendes, und gemeinsam gestaltete Konzerte sind wesentliche Bestandteile dieser deutsch-französischen Freundschaft, die am kommenden Wochenende weiter vertieft wird.

48 Franzosen haben ihr Kommen angesagt, darunter 40 Sänger, die mit den Erkrathern am Samstagabend in der Kirche St.Johannes der Täufer zu sehen und vor allem zu hören sein werden. "Wir haben alle Frauen und Männer privat bei Mitgliedern und Freunden untergebracht", sagt Monika Krüger, erste Vorsitzende des Frauenchors Erkrath.

Sie erinnert an die Anfänge der Chorfreundschaft. "In den ersten Jahren sind wir sowohl samstags als auch sonntags aufgetreten", sagt sie. Das sei aus Kostengründen heute gar nicht mehr möglich. Für den Auftritt am Samstag wurde das 20-köpfige Orchester Sinfonietta aus Wuppertal ebenso engagiert wie der Solist Stefan Heidemann (Bariton) von der Rheinoper und Linda Hergarten (Sopran) aus den Reihen des Frauenchors.

"Und das ist richtig teuer", sagt Monika Krüger, die gleichzeitig aber auf die musikalische Unterstützung durch Orchester und Solisten nicht verzichten möchte. Stattdessen hat der Chor auf das Anmieten der Stadthalle verzichtet und singt am Samstag in der katholischen Kirche.

"Wir bemühen uns immer, sowohl Lieder von einem deutschen als auch einem französischen Komponisten zu singen", sagt Krüger. In diesem Jahr fiel die Wahl auf das "Requiem" von Gabriel Fauré sowie Werke von Mendelssohn-Bartholdy.

Seit Juli vergangenen Jahres plant der Frauenchor das Konzert und den Besuch der Franzosen. Seit der ersten Januarwoche wird intensiv geübt. "Wir hatten mindestens vier Probewochenenden", sagt Monika Krüger.

Ähnlich dürfte es den Franzosen ergehen, die das Programm ebenfalls seit Januar einstudieren. Eine einzige Generalprobe am kommenden Samstag muss reichen, um die mehr als 100 Sängerinnen und Sänger aufeinander abzustimmen.

"Das ist schwer und erfordert große Konzentration von allen", weiß Krüger. Aber sie weiß auch, dass sich die Mühen und finanziellen Ausgaben lohnen. "Die Freude kommt beim Singen. Wenn wir in einer Sprache singen, empfinden wir es gemeinsam."