Erkrath: Kahlschlag am Markt

Entscheidung: Der Hochdahler Markt wird für 1,25 Millionen Euro rundum erneuert. Außerdem werden die Robinien gefällt.

Erkrath. Die Bavierschule bleibt als selbstständige Schule erhalten, und der Hochdahler Markt wird für rund 1,25 Millionen Euro komplett erneuert - samt Fällung der 14 Robinien. Das waren die Kernbeschlüsse, die der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Dienstag auf den Weg brachte.

Während die Fraktionen das Thema "Bavierschule" einstimmig verabschiedeten, wurde um den Hochdahler Markt abermals erbittert gerungen. Auf der einen Seite von CDU und FDP zugunsten der Komplettlösung, auf der anderen von SPD, Grünen und BmU für eine kostengünstigere Teilsanierung dessen, was nötig ist. Am Ende setzte sich die Mehrheit aus Christdemokraten und Liberalen durch.

Hochdahler Markt: Rund 1,25 Millionen Euro lässt sich die Stadt die Neugestaltung kosten. Die Maßnahme reicht von der kompletten Neupflasterung bis hin zur Fällung der Robinien.

Und sie steht im krassen Gegensatz zur Forderung der Opposition: Sie wollte erst mal prüfen lassen, was außer einer teuren Neugestaltung, die dem Platz zudem den Flair nehme, möglich sei. "Dass CDU und FDP dennoch für das Komplettpaket stimmen, war ja zu erwarten. Nicht aber, dass der Robinien-Bestand komplett entfernt wird", fand Grünen-Chef Peter Knitsch.

Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs hatte berichtet, dass laut Gutachter nur drei der 14 Robinien zu 100 Prozent standfest und bruchsicher seien. "Da ist unverzügliches Handeln angesagt." Das sehen Grüne & Co. anders: "Dann müssten wahrscheinlich 80 Prozent aller Bäume in Erkrath gefällt werden. Hätten wir den Markt nicht auf der Tagesordnung, würde sich niemand Gedanken über die Robinien machen, und sie ständen trotzdem noch in 30 Jahren da." Sie vermuten ein "bestelltes Gutachten", das einfach ins Konzept passe.

Bavierschule: Eigentlich benötigt die Grundschule mindestens 18 Kinder, um zum Schuljahr 2008/09 eine Eingangsklasse zu bilden. An der Düsselstraße sind es aber nur 17. Eine Ausnahmeregelung würde einen Start dennoch ermöglichen.

Genau das beschloss der Rat, der sich gegen den Verwaltungsvorschlag aussprach, einen Verbund mit der Grundschule Falkenstraße einzugehen. Dies wäre eine unnötige Verschiebung der Schüler - zumal die Kapazitäten an der Falkenstraße nahezu ausgereizt seien.

Folge: Die verbliebenen Kinder müssten auf weitere Schulen verteilt werden. Unzumutbar und vor dem Hintergrund der zu erwartenden Zuzüge junger Familien in den nächsten Jahren wohl auch überflüssig.

Allerdings nahmen die Politiker die Schule und sich selbst in die Pflicht. Insbesondere müsse sich die Schule künftig in der Außendarstellung besser präsentieren - wozu natürlich auch (Geld kostende) Maßnahmen an der Gebäudesubstanz gehören. Doch mit einem klaren pädagogischen Konzept und einer guten Öffentlichkeitsarbeit sehe man die Schule auf dem richtigen Weg.

Die Verwaltung hatte zu bedenken geben, dass sich der Lehrerschlüssel allein nach der Belegung der Schule richte und daher an der Düsselstraße ein fachspezifischer Unterricht nicht gewährleistet sei. Zudem seien Stundenausfälle programmiert. "Den schwarzen Peter hat jetzt die Schulleiterin, die diesen Ausnahmetatbestand nun verantworten muss", meinte Schulamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann.