Erkrath: Kirche St. Johannes - Das Geheimnis eines Brandes

Der Heimatverein „Die Erkrather“ lädt zu fachkundiger Führung durch das Gotteshaus ein.

Erkrath. Geschichtsschreibung gleicht häufig einem Puzzle: Der Historiker sucht anhand markanter Stellen, vergleicht mit ähnlichen Teilen und versucht dann das Ganze zu einem Bild zusammenzufügen. Auch über die Erkrather Kirche St. Johannes der Täufer gibt es viel zu erzählen und noch einiges herauszufinden.

Über den Stand des Wissens und der Vermutungen setzte am Samstag der Erkrather Kirchenkenner Otto-Günter Ries die Mitglieder des Heimatvereins "Die Erkrather" und interessierte Bürger in Kenntnis.

Das Baudatum des Gotteshauses an der Kirchstraße steht nicht genau fest. Allerdings lässt die Erwähnung eines Erkrather Pastors in einer Urkunde von 1194 die zweite Hälfte des zwölften Jahrhunderts als wahrscheinlich erscheinen. Der Bauherr ist ebenfalls umstritten, doch da mehrere Erkrather Pastoren auch Stiftsherren in Kaiserswerth waren, tendiert Ries zu dem Stift als Geldgeber.

Etwas später wurde der Turm gebaut, der 1857 fast einem Brand zum Opfer gefallen wäre. Doch ein Gemeindemitglied ritt mit dem Pferd nach Ratingen, um dort den Dachdecker abzuholen, der dann den brennenden Teil abschnitt. "Diese Geschichte hielt ich lange für unwahr, doch ein Feuerwehrmann hat mir bestätigt, dass es sich so abgespielt haben kann", erzählte Ries.

Ab Mitte des 15. Jahrhunderts bis 1866 hatte das Haus Unterbach das Patronatsrecht über die Kirche. Die Adligen ernannten den Pastor, pflegten das Gebäude und wurden im heute nicht mehr stehenden Anbau an der südlichen Seite beerdigt.

Weitere Informationen: Sie finden sich - zusammen mit einer virtuellen Kirchenführung - im Internet unter