Robrahn hat für seine Firmen Insolvenzverfahren beantragt
Drohende Zahlungsunfähigkeit ist nicht selbst verschuldet.
Mettmann. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit ist beim Wuppertaler Amtsgericht das Insolvenzverfahren für die an der Gold-Zack-Straße ansässigen Firmen Digital Ink Company GmbH, die Tinten für Ink Jet Drucker herstellt, und die Tiara-cml International GmbH, die Verbrauchsmaterialien und Geräte für die Kennzeichnung vertreibt, beantragt worden.
Beide Unternehmen stammen aus der ehemaligen Lyson Europe GmbH, die im Jahre 2000 von Wolfgang Robrahn gegründet worden war. 14 Mitarbeiter sind von der Situation betroffen.
Laut Robrahn, geschäftsführender Gesellschafter, ist der englische Partner Lyson Limited, weltweit führender Anbieter von Ink Jet Tinten, in den vergangenen zwei Jahren in massive Finanz- und damit in Liefer- und Qualitätsschwierigkeiten geraten. Robrahn: "Die Übernahme durch die amerikanische Firma Nazdar im vergangenen Jahr konnte diese Defizite gegenüber einem wachsenden Wettbewerbsdruck zwar verbessern, aber bisher nicht zeitgerecht ausgleichen."
Wegen anhaltender Qualitätsprobleme gingen wichtige Kunden verloren. Außerdem sind laut Robrahn im vergangenen Jahr zwei Großhändler Pleite gegangen, was für die Mettmanner Unternehmen zu erheblichen Zahlungsausfällen führte.
"Wir hatten gehofft, dass Anfang des Jahres die Probleme gelöst wären. Zwar haben wir noch genügend Eigenkapital, doch die reichen nicht, um die wirtschaftliche Talsohle zu durchschreiten." Aufgrund einer drohenden Zahlungsunfähigkeit hat Robrahn deshalb das Insolvenzverfahren beantragt. "Wir haben in den vergangenen Monaten viel gearbeitet und konnten doch immer nur zusehen, wie sich die Situation verschlechterte", sagt er.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens müsse nun geklärt werden, inwieweit eine teilweise Fortführung der Geschäfte möglich sei. Robrahn: "Gespräche zwecks Übernahme des Geschäftsbetriebs durch einen der Hauptlieferanten finden zeitgleich statt." Die ehemalige Immobilie von Gold-Zack hatte Robrahn an einen irischen Investor verkauft und die Räume für seine Unternehmen angemietet. Der Umsatz beider Unternehmen lag im vergangenen Jahr bei vier Millionen Euro.
Ob Robrahn durch das Insolvenzverfahren auch seinen Vorsitz bei Mettmann-Sport abgeben wird, steht noch nicht fest. "Diese Position und der Verein dürfen dadurch auf keinen Fall geschwächt werden", sagt er.