Mettmann: Flurprozession - Bittgang für eine gute Ernte
In Mettmann lebt eine alte Tradition: Hunderte Gläubige bitten mit Prozession und Feldmesse um Segen für Feld und Flur.
<strong>Mettmann. Grün, soweit das Auge reicht. Die Wintergerste hat sich erholt, der Raps ist verblüht. Doch es ist keine landwirtschaftliche Exkursion, die sich am Samstagnachmittag durch Feld und Flur bewegt. Rosanne (10) und Nathalie (9) tragen ein Holzkreuz vorneweg. Eine sechsköpfige Messdienerschar und Diakon Michael Anhut folgen. "Erfreue dich Himmel, erfreu’ dich Erde", singt die gut 40-köpfige Schar der Gläubigen, die sich in der noch von der Erstkommunion festlich geschmückten Kirche Heilige Familie auf zur Flurprozession gemacht hat. Ihr Ziel: Gut Katers.
Pfarrer Motter hat die Tradition vor drei Jahren wiederbelebt
Auch in Obschwarzbach sind die Gläubigen nach einer kurzen Besinnung in der Filialkirche St. Judas Thaddäus aufgebrochen. Vor beiden Gruppen liegt ein etwa fünf Kilometer langer Fußweg. Vor drei Jahren hat Pfarrer Winfried Motter die Tradition von Flurprozession und Feldgottesdienst wiederbelebt.
Sigrid und Hans Peter Ehrhard freuen sich darüber. "Wir ziehen gerne mit." Ihnen bedeute es viel, in der freien Natur mit anderen Gläubigen sein zu können. "Wir sagen Dank für die Gottes Gaben und erbitten zugleich den Segen für Feld und Flur", erläuterte Pfarrer Motter zu Beginn der Prozession. Selbst mitgehen konnte er diesmal nicht: Er kämpft noch mit den Folgen einer schweren Erkältung.
Bittgänge: Traditionell sind die Bittgänge dazu da, Gott um Fruchtbarkeit für Feld und Flur und um Verhütung von Hagel und anderem Unwetter zu bitten.
Flurprozession: Pfarrer Winfried Motter hat die Flurprozession 2004 wieder eingeführt. Zwei Gruppen ziehen von der Kirche Heilige Familie und der Filialkirche St. Judas Thaddäus zum Gut Katers an der Außenbürgschaft. Der Prozessionsweg ist etwa fünf Kilometer lang. Auf Gut Katers schließen sich eine Messe und ein Fest der Begegnung an.