Erkrath: Mülldeponien im Blumenbeet
In Unterfeldhaus sammelten Freiwillige Abfall ein. Mit viel Elan begeben sich die Freiwilligen ans Werk und schwingen Besen und Rechen.
Erkrath. Es weht ein kalter Wind, und einzelne Regentropfen fallen auf den Neuenhausplatz, als sich am Samstagmorgen der Verein Unterfeldhaus aktiv, unterstützt von einigen Freiwilligen, zum jährlichen Dreck-weg-Tag trifft. Ausgerüstet mit Besen, Schaufeln, Müllsäcken und Greifern wollen sie dem liegengebliebenen Müll des vergangenen Jahres zu Leibe rücken.
Doch warum opfern mehr als 20 Unterfeldhauser ihren Samstagmittag, um Aufgaben der Stadtreinigung zu übernehmen? "Wir wollen die Leute aufmerksam machen, was hier so rumliegt", sagt Heide Horn von Unterfeldhaus aktiv. Und man wolle nicht nur von der Stadt fordern, sondern selbst mit anpacken.
Mit viel Elan begeben sich die Freiwilligen ans Werk und schwingen Besen und Rechen. In den Gebüschen rund um den Neuenhausplatz wird dann deutlich, warum die Stadtreiniger auf Zeit tätig geworden sind: Überall liegt Abfall herum. Plastiktüten, alte Zeitungen, Verpackungen, Glasscherben - die Liste ist lang.
Horst Feldmann ist bereits zum zweiten Mal beim Dreck-weg-Tag dabei. Seine große Schubkarre wartet nur darauf, mit Müll aller Art gefüllt zu werden. Noch schwereres Gerät hat Feldmanns Sohn Erik (3) dabei. Er sitzt auf einem kleinen Traktor mit Pedalantrieb und bedient eine große Schaufel, die am Fahrzeug befestigt ist. "Damit kann ich den Dreck wegfahren", sagt er stolz.
Auch Petra Schönwald trotzt dem dem Wetter und sammelt allerlei Kleinkram aus einem der Hochbeete am Neuenhausplatz. Sie hat ihre Töchter Julia und Lisa (6) mitgebracht.
"Wir haben die Aushänge gesehen und wollten mithelfen", sagt sie. Ein paar Meter weiter zerrt Ulla Grimm die Überreste eines Weihnachtsbaums aus dem Beet. "Die Leute entsorgen hier sogar Topfpflanzen", stellt sie verwundert fest.
Doch so richtig überraschen kann die Dreck-weg-Aktivisten das alles nicht. Sie haben schon Fahrradständer und Sonnenliegen gefunden. Vorläufiger Sieger ist an diesem Samstag aber ein Plakat der Stadt. Verwittert und kaum noch lesbar steht es mitten auf dem Neuenhausplatz in einem Beet und wirbt für ein Kinderfest im vergangenen Sommer.
Und während der Neuenhausplatz immer sauberer wird, bewegen sich die Reinigungstrupps langsam in Richtung Niermannsweg und Millrather Weg. Es gibt noch viel zu tun.