Erkrath: Nach Frost kommt Frust
Wenn die Böden aufgetaut sind, beginnt der Ausbau der A3. Weil auch an der Mittelplanke gearbeitet wird, sind Staus sicher.
Erkrath. Wenn der Frost nachlässt, staut sich der Verkehr auf der A3. Was auf den ersten Blick Kausalität am Rande zum Unsinn zu sein scheint, ist tatsächlich logisch: Taut der Boden auf, beginnt der Landesbetrieb Straßen NRW mit der Verlängerung des Beschleunigungsstreifens vom Hildener Kreuz an in Richtung Oberhausen.
Heinz-Gert Biewald, Projektleiter bei Straßen NRW, sagte auf Nachfrage der WZ, dass er sich gestern mit der Baufirma zu einem "Startgespräch" getroffen habe. "Der Auftrag ist vergeben. Jetzt geht es darum, wann mit den Arbeiten begonnen wird." Da kommt wieder das Wetter ins Spiel. Solange Frost den Boden verhärtet, haben Baggerschaufeln Probleme damit, den Untergrund für die Verlängerung der rechten Fahrspur vorzubereiten.
Mit Baubeginn müssen Autofahrer mit Staus und dem Begriff vom "zähfließenden Verkehr" leben. Und zwar mindestens vier Monate lang. "Wir müssen auch am Mittelstreifen arbeiten, um neue Markierungen anzubringen", erklärte Biewald. Das sei erforderlich, "um an Breite zu gewinnen, da wir ja nicht anbauen." Während dieses Wachstum auf bestehender Breite betrieben wird, rollt der Verkehr mit maximal 80 km/h durch den Baustellenbereich.
Wenn dieses tiefe Tal des Bummelverkehrs durchschritten worden ist, haben Autofahrer, die von der A46 in Richtung Oberhausen auf die A3 abbiegen, 500 Meter lang die Möglichkeit, sich einzufädeln. Auf einer Länge von knapp drei Kilometern bleibt die Fahrbahn vierspurig, damit Lastwagen nach Mettmann hochkriechen können.
Gescheitert ist Erkrath mit seiner Forderung, diesen Streckenabschnitt mit Flüsterasphalt zu versehen. Anfang Dezember hatte das Oberverwaltungsgericht Münster entschieden, dass der Landesbetrieb wie geplant "normalen" Asphalt verbauen darf.
"Wir haben unsere Möglichkeiten ausgeschöpft, dass doch noch zu verhindern", kommentierte gestern Bürgermeister Arno Werner die Entscheidung von Straßen NRW, so schnell wie möglich mit dem Ausbau zu beginnen.
Die Möglichkeit, die Zulässigkeit der Lärmentwicklung im Hauptsacheverfahren vom Gericht klären zu lassen, mache für die Stadt keinen Sinn. Werner: "Dann ist die neue Fahrbahn fertig, und es kann deshalb nur noch um passiven Lärmschutz gehen."
Das bedeutet, dass Hausbesitzer, die in unmittelbarer Nähe zu der Autobahn wohnen, möglicherweise Geld vom Land bekommen, um die Isolierung ihrer Fenster verbessern zu können.